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Busbestand nach Emissionsklassen. Grafik: BDO

Busbestand nach Emissionsklassen. Grafik: BDO

Die Umweltministerkonferenz von Bund und Ländern hatte Anfang April für eine neue Kennzeichnung („Blaue Plakette“) und Fortentwicklung der Umweltplaketten-Verordnung votiert. Hintergrund ist eine zu hohe Stickoxid-Be­lastung in den Innenstädte,  in etwa 80 deutschen Städten würden derzeit die Grenzwerte für Stickstoffdioxid überschritten, heißt es aus dem Umweltministerium. Wie der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer e.V. unter seinen Mitgliedern ermittelt hat, würden mit der Einführung der blauen Plakette insgesamt 81 Prozent der deutschen Busse von privaten Busunternehmern draußen bleiben – ausgesperrt, Innenstädte wären dann für diese Busse tabu. Und das, obwohl in Deutschland das Durchschnittsalter sehr gering ist, sprich: Europaweit kann Deutschland mit der modernsten Busflotte glänzen! „Die Privatwirtschaft darf hier nicht abgestraft werden. Mehr als 1,5 Mrd. Euro haben die Unternehmen in den letzten drei Jahren schon in Busse der Euroklasse 6 investiert“, sagte bdo-Präsident Wolfgang Steinbrück. Zudem hätten die Mittelständler viele Euro-5-Einheiten mit Abgasnachbehandlungssystemen auf Basis der SCR-Technologie nachgerüstet. „Es kann nicht sein, dass ein Fahrzeug der Eurostufe 5 mit SCR-Nachbehandlung die Stickstoffoxide herausfiltert und trotzdem keine blaue Plakette bekommen würden“, ergänzte Steinbrück. „Bevor es weitere Überregulierungen gibt, müssen die bereits gekauften Busse in den gesetzlichen Fristen abgeschrieben werden.“ nur Euro-6-Busse eine blaue Plakette bekommen und damit in die Städte einfahren. Nur Euro-6-Busse bekämen eine der angedachten blauen Plaketten und könnten damit in die (Innen-)Städte fahren. Die blaue Plakette ist aber vorerst auf Eis gelegt. Eine Arbeitsgruppe der Verkehrsministerkonferenz soll Alternativvorschläge erarbeiten. Das Bundesumweltministerium verzichtet vorerst auf die umstrittenen Pläne für eine Kennzeichnung umweltfreundlicher Dieselfahrzeuge.

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