Dass das Bundesumweltministerium (BUMB) die Anschaffung von Elektrobussen zukünftig fördern wolle, kündigte der Umweltstaatssekretär Jochen Flasbarth vor einem Jahr auf der Akademiekonferenz des Verbandes der Verkehrsunternehmen (VDV) an. Bis zu 80 Prozent Förderung soll es zukünftig für Elektrobusse geben. Die Bundesregierung bereitet im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative eine Ausweitung der Förderung batterieelektrischer Busse vor, wie aus Berlin zu hören ist. Die Fraktion der Grünen hatte eine so genannte Kleine Anfrage an die Bundesregierung gestellt, um sich Klarheit in Sachen Elektromobilität und ÖPNV zu verschaffen. Die Bundesregierung gab mit einer entsprechenden Antwort nun erste Zahlen und Fakten preis: Das Bundesumweltministerium plant, die Beschaffung von Elektrobussen ab dem 1. Januar 2018 mit maximal 80 Prozent der Mehrkosten zu fördern. Das Förderprogramm muss aber noch von der EU-Kommission geprüft und freigegeben werden. 2015 trat die Förderrichtlinie des Bundesverkehrsministeriums zur Elektromobilität in Kraft. Knapp 100 Elektrobusse bzw. deren Anschaffung oder besser deren Anträge seien bisher genehmigt und damit gefördert worden. Die neue Förderung kommt damit rechtzeitig, wenn deutsche Anbieter wie MAN und Mercedes-Benz ihre Elektro-Linienbusse vorstellen. „Unser Ziel ist es, die Lebensqualität in den Städten zu steigern. Deshalb wollen wir den Busverkehr mit emissionsfreien Antrieben ausbauen“, kündigte Umweltstaatssekretär Flasbarth seinerzeit in Berlin an. Vor dem Hintergrund der weltweit steigenden Anzahl von Pkw stellen die CO2-Emissionen, Schadstoffe und der Lärm des Autoverkehrs eine zunehmende Belastung für die Umwelt dar. Die Bundesregierung unterstützt deshalb die Entwicklung alternativer Antriebe. Elektrofahrzeuge sind leise und lokal abgasfrei, wenn sie Strom aus erneuerbaren Energien nutzen. Sie leisten einen wichtigen Beitrag für bessere Luftqualität, besonders in Städten. Elektromobilität ist daher ein wichtiger Baustein für den Klimaschutz. Auch der öffentliche Personennahverkehr mit Bus und Bahn ist unerlässlich für eine nachhaltige Mobilität, wie es auf der Website des Ministeriums heißt. Mit der Förderung für Elektrobusse wird das Programm des BMUB, das bisher nur für Hybrid- und Plug-In-Hybrid-Busse gilt, ausgeweitet werden. Bereits im „Regierungsprogramm Elektromobilität“ aus dem Jahr 2011 wurden Strategie und Maßnahmen zur Förderung von Elektromobilität formuliert. Ziel ist, Deutschland zum Leitmarkt und Leitanbieter für Elektromobilität zu machen. Bis 2020 sollen eine Million und bis 2030 sechs Millionen Elektrofahrzeuge auf Deutschlands Straßen fahren. Der Anteil der Busse dürfte dabei überproportional ansteigen, denn bis zu 80 Prozent Förderung der Mehrkosten dürften viele ÖPNV-Betreiber animieren, zumindest einen Elektrobus zu testen. „Wir begrüßen das wachsende Engagement von Verkehrsbetrieben bei Elektrobussen. Ich ermuntere die Bushersteller deshalb, die technologische Entwicklung mit großem Nachdruck zu verfolgen. Gerade vor dem Hintergrund einer zunehmenden Urbanisierung wird die Nachfrage nach Elektrobussen weltweit steigen“, sagte Flasbarth.
80% für E-Busse
21. April 2017