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Nordirlands Infrastrukturministerin Nichola Mallon hat den ersten von 80 Elektro-Doppeldeckern für Belfast vorgestellt. Foto: Mallon

Anfang November hat Nordirlands Infrastrukturministerin Nichola Mallon den ersten von 80 batterieelektrischen Doppeldeckerbussen von Wrigthbus vorgestellt, die im Frühjahr 2022 in den regulären Fahrgastbetrieb gehen. Die Investition in Höhe von 74 Millionen Pfund (knapp 90 Mio. Euro) für 100 emissionsfreie Busse, zu der auch 20 mit Wasserstoff betriebene Busse und ein Programm für damit verbundene Infrastrukturarbeiten gehören, ist der nächste wichtige Meilenstein im Engagement der Ministerin für den Klimaschutz und die Dekarbonisierung des öffentlichen Nahverkehrs in Nordirland.

“Die Zeit des Redens ist vorbei – jetzt ist es Zeit für Klimaschutzmaßnahmen. Ein saubererer, umweltfreundlicherer und nachhaltiger Verkehr ist der Schlüssel zum Schutz unserer Umwelt und zur Bekämpfung der Klimakrise. Seit meinem Amtsantritt ist mir klar, dass wir jetzt handeln müssen, um den Wandel herbeizuführen, den unsere Gemeinden und unsere Bürger verdienen,” so Mallon.

Translink wird die Electroliner von Wrightbus einsetzen. Neil Collins, Geschäftsführer von Wrightbus, sagte: “Zusammen mit den 20 wasserstoffbetriebenen Hydroliner-Doppeldeckerbussen wird der emissionsfreie Electroliner-Bus – der am schnellsten ladende seiner Art auf dem Markt – Belfast dabei helfen, die Klimaziele zu erreichen, indem er den CO2-Ausstoß im gesamten öffentlichen Verkehrsnetz erheblich reduziert.”

Im Frühjahr 2022 sollen dann in Belfast alle 80 Electroliner in Dienst gestellt werden. Nach Angaben der nordirischen Regierung werden die neuen E-Doppeldecker ausschließlich mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen betrieben werden. Auf zwei Achsen nehmen die Iren in ihrem 10,5m langen Electroliner aus der StreetDeck-Baureihe bis zu 96 Fahrgäste mit, ganze 74 Sitzplätze gibt es an Bord.

Die Batteriepakete von Forsee Power (wahlweise 340 oder 454 kWh) sind im Unterdeck unterflur und flankierend im Heck verbaut. Die Iren setzen auf die neue Zen-Slim-Generation des französischen Batterieherstellers, die relativ dünne Batteriepakete hat. Das Laden geschieht wahlweise via Stecker (mit bis zu 300 kW) oder Pantografen (mit bis zu 420 kW), als Reichweite nennt Wrightbus rund 200 Meilen, was mindestens 300 Kilometern entspricht.

Für den Antrieb verbaut Wrightbus neben Voiths Electrical Drive System (VEDS) noch Achsen von ZF (Einzelradaufhängung vorne ZF RL82 EC, hinten ZF AV133). “Wir haben den Bus nicht mit einem hohen Batterievolumen bestückt, nur damit wir sagen können, dass er die meiste Leistung oder Reichweite hat; stattdessen wollen wir das effizienteste Fahrzeug auf der Straße sein, also haben wir optimale Leistung mit einer klassenführenden Schnellladung kombiniert, was bedeutet, dass unser Elektrobus mehr Zeit auf der Straße verbringt als jeder andere.” so die Ansage von Wrightbus.

Nicht nur Belfast stellt den Fuhrpark um, wie in diesem Zusammenhang deutlich wurde. Nichola Mallon hat die Bereitstellung von weiteren 30 Millionen Pfund (knapp 40 Mio. Euro) für 38 neue batterieelektrische Zero-Emission-Busse für Derry angekündigt. Diese Bestellung sieht neben zehn E-Doppeldeckern noch 28 Solo-E-Busse vor. Die zweitgrößte Stadt Nordirlands wird so komplett auf Elektrobusse umgestellt, wodurch die Stadt zu einer der ersten Städte im Vereinigten Königreich und in Irland wird, die über eine vollständig emissionsfreie Busflotte verfügt – wenn alle Elektrobusse im Jahr 2023 in Dienst gehen. (Wrightbus/Mallon/PM/Sr)

 

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