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Die MVG in München hat acht Ebusco 2.2 in Dienst gestellt. Foto: MVG

Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) nimmt acht neue Elektrobusse in Betrieb. Die Linie 144 wird ab sofort komplett mit E-Bussen betrieben. Damit “überholt” die Linie 144 die Linie 100, die bis Ende des Jahres ebenfalls vollständig elektrifiziert wird. Oberbürgermeister Dieter Reiter: „Mit der Umstellung der Busflotte auf E-Mobilität leisten wir einen weiteren wichtigen Beitrag zur Luftreinhaltung und damit für die Lebensqualität in unserer Stadt. Unser Ziel ist die komplette Elektrifizierung unserer Busse. Denn der ÖPNV ist und bleibt Vorreiter beim Klimaschutz. Deshalb setzen wir den Ausbau unseres Streckennetzes bei Bus, Tram und U-Bahn mit Hochdruck fort. Wir brauchen eine Alternative zum Auto und diese Alternative ist ein leistungsfähiger und attraktiver öffentlicher Personennahverkehr.“ Bei den neuen Fahrzeugen handelt es sich um acht jeweils zwölf Meter lange Solobusse vom Typ Ebusco 2.2. mit mindestens 250 km Reichweite. Sie ergänzen die bisherige E-Busflotte von vier Solobussen desselben Herstellers und lösen zwei vorübergehend eingesetzte Leihbusse ab. Zusätzlich testet die MVG derzeit einen MAN Lion’s City E im Rahmen ihrer Entwicklungspartnerschaft mit dem Münchner Hersteller. Damit stehen derzeit insgesamt 13 Elektrobusse für den Einsatz auf den Buslinien 144 und 100 zur Verfügung. Darüber hinaus wird bis Ende des Jahres die Auslieferung von zwei E-Gelenkbussen des Typs eCitaro G von Mercedes-Benz erwartet. Diese komplettieren dann wie geplant die Linie 100 (MVG Museenlinie). Eine vollständige Abdeckung der Linie 100 mit der aktuellen Lieferung von elektrisch betriebenen Solobussen ist nicht möglich, weil auf deren Strecke zwischen Haupt- und Ostbahnhof wegen der hohen Nachfrage der Einsatz von Gelenkbussen mit höherer Fahrgastkapazität erforderlich ist. Gemäß Luftreinhalteplan der Regierung von Oberbayern wird die Linie 100 jedoch zeitnah ebenso komplett auf E-Antrieb umgestellt. MVG-Chef Ingo Wortmann: „Unser Ziel ist, unsere Busflotte über die nächsten zehn Jahre möglichst vollständig auf Elektrobusse umzustellen und mit Ökostrom zu betreiben. Zwei komplett elektrifizierte Linien sind da ein guter Anfang, um intensiv Erfahrungen zu sammeln. Voraussetzung für ein komplett elektrifiziertes Busnetz ist freilich, dass die E-Busse künftig genauso leistungsfähig und verfügbar sind wie die heutigen Dieselbusse. Das betrifft zum einen die Reichweite und damit die Leistung der Batterien. Zum anderen benötigen wir Fahrzeuge mit großem Fassungsvermögen, um unseren Fahrgästen genug Platz bieten und die Busse auch auf Toplinien einsetzen zu können, die stark frequentiert werden. Ohne diese Voraussetzungen entstehen immense Mehraufwendungen für zusätzliche Fahrzeuge und Fahrpersonale, die wir benötigen, um den gleichen Takt und die gleiche Kapazität anbieten zu können. Es bleibt also noch viel zu tun.“ Ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zur Elektrifizierung der Münchner Busflotte ist die Erweiterung der Ladeinfrastruktur im MVG Busbetriebshof Ost um zehn neue Ladesäulen. Damit kann die MVG nun insgesamt 15 E-Busse zeitgleich betriebsbereit machen. Die Kosten für die acht neuen E-Busse und den Ausbau der Ladeinfrastruktur belaufen sich auf knapp sechs Millionen Euro. Bund und Freistaat Bayern fördern die Anschaffung mit insgesamt rund drei Millionen Euro. Bereits bestellt sind zwölf weitere Elektrobusse, die bis Ende 2021 in Betrieb gehen sollen: zwei Solobusse und zwei Gelenkbusse jeweils in Leichtbauweise von Ebusco sowie acht weitere Gelenkbusse von Mercedes-Benz. Damit wächst die Flotte im nächsten Jahr auf insgesamt 26 eigene E-Busse. Weitere Ausschreibungen sind bereits in Vorbereitung. Die Busse werden in Abhängigkeit von der erforderlichen Fahrgastkapazität und Reichweite vorrangig auf weiteren Linien eingesetzt, die in Straßen fahren, an denen 2018 oder 2019 Überschreitungen des NO2-Jahresgrenzwertes festgestellt wurden. Voraussichtlich Mitte 2021 folgt mit der Inbetriebnahme des neuen Betriebshofs Moosach ein weiterer Meilenstein der Elektrifizierung: 56 innovative 150-kW-Ladegeräte mit Wasserkühlung werden dort zur Verfügung stehen. Der schrittweise Ausbau der Ladeinfrastruktur bis hin zum Vollausbau ist geplant. (MVG/Ebusco/Mercedes-Benz/PM/Schreiber)

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