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Günter Steinbauer freute sich als Geschäftsführer der Wiener Linien 2020 über den eCitaro und die Testfahrten. Foto: Wiener Linien

2020 haben die Wiener Linien zum Jahr der Öko-Busse gemacht und zahlreiche Tests mit Elektrobussen durchgeführt. Von 22. April bis einschließlich 6. Mai 2020 war auf der Strecke der Linie 57A an Werktagen (Montag bis Freitag) abermals der eCitaro der Marke Mercedes-Benz im Fahrgast-Testbetrieb unterwegs.

Günter Steinbauer sagte als Geschäftsführer der Wiener Linien vor zwei Jahren über den Testbetrieb: “Die Wiener Linien zählen auch in Sachen E-Mobilität europaweit zu den Vorreitern. Die Innenstadtlinien 2A und 3A sind bereits seit 2013 komplett auf Acht-Meter-E-Busse umgestellt. Jetzt wird es immer wichtiger, auch Normalbusse mit diesem umweltfreundlichen Antrieb einzusetzen.

Innerhalb eines Jahres sind beim E-Antrieb massive Entwicklungsschritte zu erwarten. Deshalb haben sich die Wiener Linien für einen erneuten Testbetrieb des Busses entschieden. Nur wenn wir auch das adaptierte Fahrzeug im Fahrgasttestbetrieb genau unter die Lupe nehmen können, wissen wir, ob es unseren hohen Ansprüchen auch genügt.”

Jetzt hat sich mit einem Großauftrag in Wien nicht nur der Antrieb der Omnibusse, sondern noch etwas Neues ergeben: Ab November 2022 lenkt eine Dreier-Geschäftsführung die Geschicke der Wiener Linien: Mit Alexandra Reinagl, Petra Hums und Gudrun Senk beginnt eine neue Ära für das Wiener Öffi-Unternehmen, wie die Wiener Linien mitteilen.

Die österreichische Metropole Wien wird jetzt noch lebenswerter, denn der Verkehrsbetrieb Wiener Linien hat 60 Mercedes-Benz eCitaro geordert. Die Elektrobusse werden ab dem kommenden Jahr bis 2025 geliefert. Die Wiener Linien stellen bis Ende 2025 neun von mehr als 100 Linien auf den Betrieb mit dem vollelektrisch angetriebenen eCitaro um.

Die rund zwölf Meter langen Solofahrzeuge bestechen mit Lithium-Ionen-Batterien der neuesten Generation (NMC 3). Die Batteriekapazität von jeweils 392 kWh sichert eine große Reichweite. Pantographen ermöglichen zusätzlich Schnellladungen mit bis zu 300 kW und erhöhen somit die Reichweite und Einsatzzeiten.

Der Umstieg auf umweltfreundliche Antriebstechnologien erfordert auch die Entwicklung einer an die technischen und betrieblichen Erfordernisse angepasste Infrastruktur. Auf dem ehemaligen Busabstellplatz in Siebenhirten im Süden der österreichischen Hauptstadt errichten die Wiener Linien bis Ende 2023 ein neues E-Kompetenzzentrum, das Platz für rund 50 E-Busse bietet.

Die Busse werden dort geladen, gewartet und repariert. So wird eine Photovoltaikanlage auf dem Dach Strom liefern, die Abwärme der Ladegeräte wird für das Beheizen des Werkstattgebäudes genutzt. Die Buswerkstatt in der Wiener Spetterbrücke wird ebenfalls mit Ladeinfrastruktur ausgestattet, darüber hinaus entstehen drei Schnellladestationen entlang der Linien.

Für die Energieversorgung der Ladestationen werden auch bestehende Unterwerke der Straßen- sowie U-Bahn genutzt. Die Wiener Linien beziehen zu 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Energieträgern. Die Wiener Linien hatten zuletzt Ende 2019 die Erneuerung der rund 400 Fahrzeuge umfassenden Busflotte abgeschlossen.

Dadurch konnten die Wiener Linien den Energieverbrauch ihrer Busflotte von 2014 bis 2020 um gut ein Drittel senken, obwohl das Angebot in dieser Zeit um sechs Prozent ausgeweitet wurde. Das Rückgrat der Flotte bilden der emissionsarme Mercedes-Benz Citaro und der davon abgeleitete Großraumbus CapaCity nach Abgasstufe Euro VI.

Darunter befand sich als Jubiläumsbus der 50.000. Citaro. Jetzt folgt der nächste Schritt: Ab 2023 werden zunehmend vollelektrisch angetriebene Omnibusse in Wien unterwegs sein und sukzessiv zahlreiche komplette Linien auf E-Stadtbusse umgestellt. Spannend, im wahrsten Sinne! (Daimler/DaimlerBuses/WienerLinien/PM/Sr)

Der 50.000ste Citaro, ein CapaCity, ging im Jahr 2017 nach Wien. Foto: Daimler

 

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