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556 neue Reisebusse wurden in Deutschland in 2023 zugelassen. Foto: DaimlerBuses, MAN, Schreiber; Grafik: omnibus.news

In 2023 wurden – im Vergleich zum Vorjahreszeitraum – ganze 12,5 Prozent mehr Omnibusse in Deutschland neu zugelassen. omnibus.news veröffentlicht immer wieder das, was die Busbranche Monat für Monat bewegt: Zahlen und Markennamen.Nun gibt es einen detaillierten Einblick.

Das Jahr 2023 ist vorbei, Zeit für einen Blick auf das Segment der Reisebusse. Von den 5.493 neuen Omnibussen, die das Kraftfahrtbundesamt in der Statistik für das letzte Jahr ausweist, finden sich 556 Reisebusse >8t, wie Wim Chatrou von Chatrou CME Solutions auf Grundlage der Tabellen des Kraftfahrtbundesamtes ermittelt hat.

Auf Platz 1: Reisebusse der Marke Setra. Platz 2 besetzen Reisebusse von Mercedes-Benz – parallel zur Gesamtzahl der in Deutschland neu zugelassenen Omnibusse dominiert auch hier Daimler Buses. Platz 3 geht an MAN. Mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie und den Verboten war das Geschäft mit neuen Reisebussen stark zurückgegangen.

Waren es bis 2019 jährlich durchschnittlich immer 1.500 neue Reisebusse, so ist es seit 2020 immer nur noch rund ein Drittel der Vor-Pandemie-Zahl, wie die Zahlen von Chatrou CME Solutions belegen. Im Detail: 2019 waren es 1.340 neue Reisebusse, 2020 der Absturz auf 558.

In 2021 wurden nur 478 Omnibusse für das Segment der Reisebusse in Deutschland registriert. 2022 stieg die Zahl der Neuzulassungen dann auf 495, blieb aber immer noch deutlich unter dem durchschnittlichen Niveau. 5.493 neue Omnibusse wurden in Deutschland vom Januar bis einschließlich Dezember neu zugelassen.

5.493, im Jahr 2022 waren es nur 4.883. Das hört sich gut an, oder? Bevor die Euphorie zu groß wird, noch ein Jahr weiter zurück sah es anders aus: 6.474 neue Omnibusse wurden 2021 zugelassen. Noch hat sich das Neuwagengeschäft, insbesondere das der Reisebusse, noch nicht wieder von den Folgen der Pandemie erholt.

Das sieht beim Gebrauchtbusmarkt ganz anders aus: Die corona-bedingte Situation der Busreiseanbieter durch das Herunterfahren des öffentlichen Lebens und die vielen Reisebeschränkungen schlug sich eins zu eins auf den Gebrauchtmarkt für Reisebusse nieder.

Händler meldeten vor vier Jahren einen Einbruch bei den Verkaufszahlen von 75 Prozent. Heute sieht es es ganz anders aus, der Markt ist mehr oder weniger leergefegt, extrem gut laufen Klassiker, ganz vorneweg Setra und Mercedes-Benz sowie MAN und Neoplan.

Der Verkauf gebrauchter Omnibusse ins Ausland ist angestiegen, wie Händler unisono berichten. Mitunter gehe die Hälfte aller Gebrauchten ins Ausland, mehr als vor Corona-Zeiten. Der Markt bzw. die Nachfrage nach gebrauchten Reisebussen sei zu Zeiten der Corona-Pandemie auf null abgefallen.

Die Belebung des Markts wurde vor knapp zwei Jahren spürbar, der Export sei als Erstes angesprungen, früher und schneller als der deutsche Markt, so Gebrauchtbushändler. Aktuell ist der Gebrauchtbusmarkt fast wie leergefegt. Woran das liegt? 2021 und 2022 sind jeweils nur ein Drittel der neuen Omnibusse auf den Markt und zu den Unternehmern gekommen.

Die Busunternehmer hielten Reisebusse, die eigentlich hätten als Gebrauchtbus abgestoßen werden sollen, deutlich länger im Fuhrpark. Das heißt, der normale, altersbedingte Verkauf und damit der Umschlag, den der Markt an gebrauchten Reisebussen hat, war mehr oder weniger am absoluten Tiefpunkt angekommen.

Eine leichte Erholung am Gebrauchtbusmarkt sei mittlerweile aber wieder spürbar, so die Händler nahezu übereinstimmend. Das passt zu den Zulassungszahlen bei neuen Omnibussen und dem Segment der Reisebusse in den letzten Jahren: Deutlich unter Niveau, aber immer wieder ein leichter Anstieg. (ChatrouCMESolutions/KBA/omnibus.news/Sr)

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