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Die KVG aus Kiel hat 50 new Citea bestellt. Foto: Schreiber

Der Fahrerarbeitsplatz in der neuen Citea-Generation setzt Maßstäbe. Foto: Schreiber

Fahrgäste werden sich im Innenraum des neuen Citea, der wertig und aufgeräumt anmutet, sehr wohlfühlen. Foto: Schreiber

Bergfest in Sicht: Die Kieler Verkehrsgesellschaft mbH (KVG) hat bei VDL 30 Elektro-Gelenkbusse und 20 Solofahrzeuge der neuen Leichtbaugeneration der Citea-Baureihe geordert. Die 30 Citea LF-181 und 20 Citea LF-122 sollen im Zeitraum ab Juli 2024 bis Juni 2025 geliefert werden, 2025 kann dann das Bergfest auf dem Weg ins elektromobile Zeitalter gefeiert werden.

Die KVG ist seit Jahren Kunden der Niederländer. “Unser Ziel ist es, 2030 einen vollelektrischen öffentlichen Personenverkehr anzubieten. Die Erfahrungen mit VDL Bus & Coach sind sehr positiv. Mit diesen Elektrobussen unterstützen wir die Stadt Kiel in ihrem Streben, ihre ehrgeizigen Klimaziele zu verwirklichen”, so KVG-Geschäftsführer Andreas Schulz vor zwei Jahren, als die KVG bekanntgab, die getätigte Bestellung über 47 Einheiten an VDL-Elektrobussen noch einmal um 20 Fahrzeuge erweitert zu haben.

Die spannende Premiere bei der KVG fand im September 2020 statt: Der erste VDL Citea SLFA-E 187 war angekommen, der erste Stromer wurde an der neuen Ladeinfrastruktur in der Adalbertstraße in Kiel der Öffentlichkeit vorgestellt und offiziell eingeweiht. Nun hat die KVG konnte nach einem europaweiten Vergabeverfahren den Zuschlag zur Beschaffung weiterer Elektrobusse erneut an VDL vergeben.

Pro Monat werden nun ab Mitte 2024 drei bis fünf newCitea an die Kieler Förde geliefert. Mit den nächsten 50 Elektrobussen überschreiten die Fahrzeuge ohne fossile Antriebe mit einer stolzen Zahl von 33 hybriden und 120 vollelektrischen Bussen dann die 50-Prozent-Marke des KVG-Fuhrparks.

Andreas Schulz: „Insgesamt sprechen wir hier von einer Investition von über 37 Mio. Euro für den Klimaschutz, wobei vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) Fördermittel in Höhe von rund 15 Mio. Euro bewilligt wurden.“ Ein Gelenkbus der neuen Generation kostet nach Angaben der KVG rund 800.000 Euro, ein Solobus rund 600.000 Euro.

Die Investition dürfte sich lohnen, denn VDL bringt mit der neuesten Generation einem Busfahrer so viel Wertschätzung für seine Arbeit entgegen, wie es in der Busbranche bisher nur bedingt üblich war. Der Fahrerplatz der neuen Citea-Generation wird der Liebling der Busfahrer, oder?!

Die neue Elektrobus-Baureihe wurde komplett als reiner Elektrobus von Grund auf neu gedacht, die Designer Rik de Reuver (Modyn Design) und Bram Veendrick (VDL Design) haben dabei auch Fahrerplatz neu gedacht. Und ihn dabei revolutioniert, mehr Wertschätzung für einen Busfahrer geht nicht!

Gutes Design ist wenig Design, hier bleibt VDL beim neuen Citea der hauseigenen Philosophie treu. Einfach und gut, eine runde Sache möchte man mit Blick auf den optischen Auftritt der neuen Baureihe sagen. Mit einer reduzierten und klaren Formensprache verzichtet VDL bewusst auf Spektakuläres.

Wobei, der neue Fahrerarbeitplatz ist doch irgendwie etwas Besonderes, weil er mit der Tradition der sogenannten VÖV-Banane, ein gewölbtes, aus heutiger Sicht unaufgeräumtes Cockpit mit Stand der sechziger Jahre, bricht. In drei Zonen haben die kreativen Köpfe die Schalter und Anzeigen eingeteilt.

Je nach Bedarf, was binnen zehn Minuten oder einer halben Stunden immer wieder einmal zum Einsatz kommt, wurden Schalter und Anzeigen in die Zone A, B oder C eingeteilt und dem Sicht- sowie Greiffeld des Busfahrers zugeordnet. Respekt, in Deutschland endete bereits Mitte der neunziger Jahre die Standardisierung.

Wesentliche Komponenten, u.a. die Armaturentafel, wurden weiterhin vereinheitlicht, um einen schnellen Fahrerwechsel ohne Umgewöhnung im laufenden Betrieb gemischter Fuhrparks zu ermöglichen. Der VDV-Arbeitsplatz war geboren, mit einheitlichen Abmessungen, überschaubarer Instrumentierung, definierter Verteilung der Schalter und Anzeigen.

Auch die Verstellung von Lenkrad und Armaturenträger war schon erfunden. Premiere feierte das Cockpit auf dem UITP-Kongress 1997 in Stuttgart. Jetzt zeigt VDL, wie es besser geht, denn der Fahrerarbeitsplatz ist zweifelsohne vernachlässigt worden und in die Jahre gekommen.

Wie gut das Design (zu dem auch die Gestaltung des Fahrerarbeitsplatzes gehört) der neuen Citea-Baureihe ist, zeigen schon direkt nach der pandemiebedingten digitalen Vorstellung erste Auszeichnungen. Die wichtigste Anerkennung dürfte die der Jury des weltweit renommiertesten Designwettbewerbs Red Dot sein, hier lobte die Jury die „hohe Gestaltungsqualität und das herausragende Design“. 

VDL hat mit der nächsten Generation des Citea eine neue Ära eingeläutet. Nicht nur mit Batterien im Boden, auch mit dem Fahrerarbeitsplatz oder den Verbundwerkstoffen. Die Buswelt und Kiel dürfen sich auf einen Linienbus freuen, der in der Branche neue Maßstäbe setzen wird. (KVG/Modyn/VDL/Schreiber/omnibus.news/Sr)

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