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Ottawas Bürgermeister Jim Watson mit der kanadischen Ministerin für Infrastruktur und Gemeinden Catherine McKenna. Foto: Infc

Die kanadische Regierung hat etwas Großes vor: Catherine McKenna, die zuständige Ministerin für Infrastruktur und Gemeinden, und ihr Kollege Francois-Philippe Champagne, Minister für Innovation, Wissenschaft und Industrie, gaben jetzt eine finanziele Förderung für die Umstellung des ÖPNV auf Elektromobilität bekannt. Stolze 2,75 Milliarden kanadische Dollar (1,8 Milliarden Euro) werfen von jetzt an über einen Zeitraum von fünf Jahren insvestiert. Die Finanzierung Unterstützung ist Teil eines achtjährigen Investitionsplanes, der insgesamt in den ÖPNV 14,9 Milliarden kanadische Dollar investiert. Es gibt aber nicht nur Geld, wie Catherine McKenna zusammen mit Francois-Philippe Champagne erklärte, sondern auch unterstützende Beratung, damit die Gemeinden, Verkehrsbetriebe und auch Schulbehörden (denn sogar Schulbusse sollen zukünftig rein elektrisch fahren) in den nächsten fünf Jahren die benötigten 5.000 Elektrobusse samt entsprechender Technik zum Laden bestellen. Es geht aber nicht nur um die Förderung der entsprechenden Fahrzeuge, sondern die kanadische Regierung verspricht sich so auch eine verbesserte Fortbewegung im ÖPNV und eine Verbesserung der Gesundheit ihrer Bevölkerung, da die schädliche Abgase so enorm reduziert würden. Positiver Nebeneffekt: Arbeitsplätze und Wachstum würden zudem auch gefördert werden. “Mit dieser Investition bekämpfen wir den Klimawandel und schaffen gleichzeitig gute Arbeitsplätze und unterstützen die Produktion, genau jetzt, hier im Land. Kanadas Infrastrukturplan investiert in Tausende von Projekten, schafft Arbeitsplätze im ganzen Land und baut sauberere, integrativere Gemeinden auf,” sagte Catherine McKenna. Kanada will mit der Förderung mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen, nämlich Arbeitsplätze schaffen, das Wirtschaftswachstum ankurbeln, für eine sauberere Umwelt sorgen und Gemeinden enger vernetzen. Im Land sind mehrere Hersteller von Elektrobussen aktiv, die freuen sich jetzt über volle Auftrags: So beispielsweise Nova Bus in Saint-Eustache, Lion Electrique in Saint-Jérôme, GreenPower in Vancouver und New Flyer in Winnipeg. “Die Ankündigung ist wichtig, um Kanada zu einem führenden Land im Bereich des emissionsfreien Fahrzeugverkehrs zu machen”, äußerte sich François-Philippe Champagne, Minister für Innovation, Wissenschaft und Industrie. “Die Regierung hat sich verpflichtet (…) mit dieser Investition (…) den kanadischen Herstellern zu helfen, einen wachsenden Bedarf hier im Land zu decken, um erfolgreich auf neue, umweltfreundlichere Produkte umzusteigen.” Jim Watson, Bürgermeister von Ottawa, sagte: “Wir begrüßen diese Finanzierungsankündigung der kanadischen Regierung, die Städten und Verkehrsbetrieben in ganz Kanada beim Übergang zu einem saubereren und nachhaltigeren Verkehrssystem helfen wird. Auf lokaler Ebene werden wir in diesem Herbst im Rahmen eines Pilotprojekts vier Elektrobusse auf unseren Straßen einsetzen. Die heutige Bekanntgabe der Finanzierungsmöglichkeit ermöglicht es unseren Mitarbeitern zu untersuchen, wie wir die Elektrifizierung der OC Transpo-Flotte beschleunigen können. Dies würde unsere Ziele des Masterplans für den Klimawandel, Ottawas Kohlenstoffbilanz und Treibhausgasemissionen zu reduzieren, weiter unterstützen.” Seit 2015 hat die kanadische Regierung Mittel in Höhe von 13,6 Milliarden kanadischen Dollar für mehr als 1.300 öffentliche Nahverkehrsprojekte in ganz Kanada bewilligt. Diese Investitionen haben dazu beigetragen, mehr als 240 km neue U-Bahn- und Stadtbahnlinien zu bauen, über 380 km aktive Verkehrswege, Fahrrad- und Fußgängerwege zu schaffen und bereits den Kauf von über 300 emissionsfreien Bussen zu unterstützen. Die Canada Infrastructure Bank hat das langfristige Ziel, 5 Mrd. $ in den öffentlichen Nahverkehr zu investieren. Davon sind 1,5 Mrd. kanadische Dollar in den nächsten drei Jahren speziell für emissionsfreie Busse und die dazugehörige Infrastruktur vorgesehen. Der von der kanadischen Regierung aufgelegte Strategic Innovation Fund – Net Zero Accelerator soll kurzfristige Treibhausgasreduktionen vorantreiben, um sicherzustellen, dass Kanada sein Ziel für 2030 sogar übertrifft. Das ist durchaus eine Ansage, die umgerechnet 1,8 Milliarden sind das Dreifache von dem, was das deutsche Bundesumweltministerium bereitstellt. Und dabei gezielt kanadische Hersteller und damit heimische Arbeitsplätze zu fördern, ist in Zeiten der Globalisierung sicherlich auch nicht verkehrt. (Canada.ca/Infc/PM/Sr)

 

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