In diesen Tagen nimmt das städtische Verkehrsunternehmen In-der-City-Bus GmbH (ICB) 41 Diesel-Solobusse und acht Diesel-Gelenkbusse der Hersteller MAN und Solaris in ihren Fuhrpark auf. Alle erfüllen die Grenzwerte der Schadstoffklasse Euro VI und bieten damit den modernsten Standard bei Verbrennungsmotoren. „Wir haben hoffentlich zum letzten Mal Diesel gekauft“, so Christian Schaefer, ICB-Geschäftsführer. ICB ist auf dem Weg in ein elektromobiles Zeitalter, setzt in der Übergangsphase auf einen Mix aus Diesel- und Elektrofahrzeugen. Die neuen Busse sind für den Einsatz auf den Linien des Busbündels C im Frankfurter Süden vorgesehen. Denn ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2020 erbringt die ICB im Auftrag der städtischen Nahverkehrsgesellschaft traffiQ rund die Hälfte der Busverkehrsleistungen für die Stadt Frankfurt am Main. „Ich freue mich, dass wir unserem städtischen Busunternehmen ICB per Direktvergabe nach den Busbündeln D und E ein weiteres Linienbündel zuweisen konnten. So konnten wir entsprechend der Koalitionsvereinbarung in den vergangenen Jahren drei Linienbündel rekommunalisieren und eine hohe Qualität im Nahverkehr gewährleisten. Damit haben wir unserem kommunalen Verkehrsbetrieb ICB eine gesicherte Zukunft gegeben und die Privatisierung des Busverkehrs nicht nur gestoppt, sondern sogar umgekehrt“, sagt Verkehrsdezernent Klaus Oesterling. „Wir danken der Stadt Frankfurt am Main für ihr Vertrauen. Die Vorbereitungen für die Betriebsaufnahme der zehn Buslinien laufen jetzt auf Hochtouren und nach Plan. Wir haben schon mehr als 100 neue Busfahrerinnen und -fahrer eingestellt und eingearbeitet. Für unsere Fahrgäste und die Stadt Frankfurt wollen wir beste Qualität erbringen“, sagt ICB Geschäftsführerin Stephanie Schramm. Sie fügt hinzu, dass die bisher reibungslose Abwicklung des Projekts Linienbündel C ein beachtlicher Teamerfolg sei, an dem die gesamte ICB beteiligt sei. Die neuen Busse verjüngen den Fuhrpark der Stadtbuslinien deutlich und machen ihn umweltfreundlicher. „Die Frankfurter Busflotte mit ihren bald über 400 Fahrzeugen ist eine der modernsten und saubersten in Deutschland. Mit den neuen Bussen, die jetzt zum Fahrplanwechsel kommen, erfüllen 254 Fahrzeuge, das sind fast Zweidrittel, die Norm Euro VI und die E-Bus-Flotte wächst auch“, erklärt traffiQ-Geschäftsführer Dr.-Ing. Tom Reinhold. „Mit den 49 Euro VI-Dieselbussen setzen wir auf bewährte, saubere Technologie, die leicht in den Fuhrpark integriert werden kann. Das Abgasverhalten überzeugt, vorgegebene, strenge Grenzwerte werden eingehalten“, erklärt ICB Geschäftsführer Christian Schaefer. Er sagt aber auch, dass die ICB mit elf neuen E-Bussen, die ab Anfang 2021 auf den Linien 33 und 37 eingesetzt werden, die sukzessive Umstellung auf alternative Antriebe vorantreibt. Dazu Klaus Oesterling: „Wir setzen kurz- und mittelfristig Elektrobusse in stark befahrenen innerstädtischen Gebieten ein. Unser Ziel bleibt es, den Frankfurter Stadtverkehr klimaneutral zu machen. Dieser wichtige Beitrag zur Energie- und Verkehrswende ist nicht verhandelbar.“ Die derzeitige Technologie- und Marktsituation ermöglicht aktuell nicht den Verzicht auf Dieselantriebe. Doch davon ausgehend, dass ein Omnibus bei einer durchschnittlichen Leistung von jährlich 60.000 Kilometern zehn bis zwölf Jahre im Dienst ist, zählen diese Busse womöglich zu den letzten Dieselfahrzeugen, die von der ICB angeschafft werden. „Wir setzen in der jetzigen Übergangsphase auf einen Mix aus Diesel- und Elektrofahrzeugen. Das Verhältnis wird sich nach und nach umkehren. Wir sind auf den Technologiewechsel vorbereitet“, erklärt Christian Schaefer. Bei den neuen Diesel-Bussen wurde auf hohe Sicherheitsstandards und komfortable Ausstattung geachtet. Alle neuen Fahrzeuge sind mit einem Abbiegeassistenten ausgestattet, der akustisch warnt, sobald sich ein Radfahrer oder Fußgänger im toten Winkel des Busses befindet. Die Fahrerinnen und Fahrer verfügen mit diesem Kamerasystem sozusagen über ein „drittes Auge“, ein System, das sich in der Testphase bestens bewährt hat. Zum Teil ersetzen außerdem Kamerasysteme die Außenspiegel. Vorteile dieser Innovation sind größere Blickwinkel und bessere Nachtsicht. Beide Systeme stehen für mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer im mitunter lebendigen Stadtverkehr. Sämtliche Fahrzeuge sind – zum Schutz von Fahrgästen und Fahrern – bereits ab Werk mit einer Fahrerschutzscheibe versehen. Eine Ausstattungsneuerung sind USB-Ladebuchsen zwischen den Sitzen bei den 4er-Sitzgruppen. Und mehr Komfort gibt es auch: Die Busse werden mit leistungsfähigeren Klimaanlagen ausgestattet. Ausfälle der Klimaanlagen sollen weitestgehend vermieden werden – die Fahrgäste dürfen sich auf zuverlässig frische Luft in den heißen Sommermonaten freuen. Zum modernen ICB-Fuhrpark gehören nach Auslieferung der 60 neuen Fahrzeuge 212 Solo- und Gelenkbusse der Schadstoffklassen EEV und Euro VI, die den geringsten CO2-Ausstoß aufweisen. Teil der Flotte sind dann auch 16 Elektrobusse, darunter neun E-Gelenkbusse, sieben E-Solobusse und ein Hybridbus. (ICB/PM/Sr)
49 neue Diesel für ICB
25. November 2020