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Van Hool baut 40 Wasserstoffbussen vom Typ A330 für Köln und Wuppertal. Foto: Van Hool

Van Hool baut 40 Brennstoffzellen-Hybrid-Busse für Köln und Wuppertal und meldet damit den größten Auftrag, der je für den europäischen Markt produziert wurde. Die Bestellung teilt sich in 30 Busse für Köln und 10 für Wuppertal, im Frühjahr 2019 sollen die im belgischen Koningshooikt am belgischen Hauptsitz von Van Hool gebauten Hightech-Busse ausgeleifert werden. Filip Van Hool ist äußerst erfreut: „Brennstoffzellen-Busse sind eine gute Werbung für den Produktionsstandort Koningshooikt. Dieser bisher einzigartige Auftrag – der größte für Wasserstoffbusse europaweit – setzt ein äußerst positives Signal für den Einsatz der Wasserstofftechnologie als Antriebsmittel von Bussen im öffentlichen Nahverkehr. Wir freuen uns sehr, dass die Regionalverkehr Köln GmbH, die bereits seit Mai 2014 zwei Wasserstoffbusse von Van Hool einsetzt, ihre betrieblichen Erfahrungen mit uns teilt. Diese Erkenntnisse fließen in die Produktion der neuen Busse ein.“ Eugen Puderbach, Geschäftsführer der Regionalverkehr Köln GmbH (RVK), ergänzt: „Mit Wasserstoff betreiben Brenstoffzellen-Busse gehören zu den umweltfreundlichsten Fahrzeugen im öffentlichen Nahverkehr. Sie stoßen keinerlei schädliche Emissionen aus und sind sehr viel leiser als herkömmliche Busse. Mit dem Einsatz von 30 weiteren Brenstoffzellen-Bussen gehen wir daher den Weg eines nachhaltigen ÖPNV in unserem Verkehrsgebiet konsequent weiter.“ Ulrich Jaeger, Geschäftsführer der WSW mobil GmbH, fügt hinzu: „Da Elektrobusse in unserem öffentlichen Nahverkehrsnetz nicht die nötige Reichweite haben, freuen wir uns, dass wir mit der Brennstoffzelle ein umweltfreundliches Antriebssystem in Wuppertal einsetzen können. Und da wir auch den Wasserstoff umweltschonend produzieren, ist unser Projekt ein One-Stop-Shop.“ Van Hool produziert bereits seit 2005 Brenstoffzellen-Busse für den amerikanischen Markt, seit 2007 für den europäischen Markt. In diesem Zeitraum hat das Unternehmen insgesamt 53 dieser Busse gebaut, davon 21 für nordamerikanische und 32 für europäische Kunden. Hinzu kommen acht weitere wasserstoffbetriebene Fahrzeuge, sogenannte „Trambusse“, die Van Hool derzeit für die Stadt Pau in Frankreich baut und die in der zweiten Jahreshälfte 2019 ausgeliefert werden sollen. Die bestellten 40 Wasserstoffbussen sind vom Typ Van Hool A330. Sie sind zweiachsig und rund zwölf Meter lang. Die Fahrzeuge werden mit neuartigen FCvelocity-HD85 Brennstoffzell-Modulen der Firma Ballard Power Systems aus Vancouver (Kanada) ausgestattet sowie mit einem Siemens PEM-Elektromotor, der eine Leistung von 210 kW (rund 285 PS) erzeugt. Jeder Bus verfügt über 29 Sitzplätze sowie 46 (Köln) bzw. 49 (Wuppertal) Stehplätze und bietet Platz für zwei Rollstuhlfahrer und einen Kinderwagen. Die Busse können mit 38,2 kg Wasserstoff betankt werden und verfügen damit über eine Reichweite von rund 350 km. Dabei dienen die Brennstoffzellen gemeinsam mit den Lithiumbatterien und den Elektromotoren als Basis des Antriebs. Der Bus wird vollelektrisch betrieben. Einerseits wird Wasserstoff (H2) in der Brennstoffzelle in Elektrizität umgewandelt, wobei nur Wasserdampf emittiert wird, andererseits wird der Antrieb bei Bedarf über die Lithiumbatterien unterstützt. Dank dieses Hybridantriebs und der Rückgewinnung der Bremsenergie kann der Wasserstoffverbrauch auf rund 8 kg/100 km begrenzt werden. Gefördert wird die Beschaffung der neuen Fahrzeuge im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) in Deutschland und finanziert durch „Fuel Cells and Hydrogen Joint Undertaking“ (FCH JU), der europäischen privat-öffentlichen Partnerschaft zur schnelleren Markteinführung von Brennstoffzellen und Wasserstofftechnologie im Rahmen des EU-Programms Horizon 2020.

 

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