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Die BRN Busverkehr Rhein-Neckar, einer Tochter der Deutschen Bahn, erprobte den ElecCity von Hyundai. Foto: BRN

Auch Sascha Böhnke, im Bild mit Markus Otremba, seinerzeit bei Hyundai, nutzte die Chance und stellte den Elec City Fuel Cell auf Bus TV vor. Foto: Sreenshot Bus TV

Hyundai hat im letzten Jahr in der Heimat 370 Brennstoffzellen-Busse auf die Straße gebracht. Eine stolze Zahl, denn in Europa (EU27+UK+ICE+NO+CH) wurden nach Angaben von Chatrou CME Solutions im Jahr 2023 insgesamt 207 neue FCEV-Busse zugelassen – mit 77 Fahrzeugen lieferte Solaris im letzten Jahr die meisten Einheiten davon.

Hyundai ist in der Heimat der einzige Hersteller von FCEV-Bussen. Und die Nachfrage wächst, denn auch die Südkoreaner haben mit Blick auf den Klimaschutz ehrgeizige Ziele: Der ehemalige südkoreanische Präsident Moon hatte 2020 verkündet, dass das Land bis 2050 Klimaneutralität anstrebe.

Ende 2021 erklärte die Regierung dann, die Emissionen von Treibhausgasen bis 2030 um 40 Prozent gegenüber 2018 reduzieren zu wollen. Und noch etwas mag Hyundai bewegt haben, die Kapazitäten in der Produktion im Werk in Jeonju von 500 Einheiten im Jahr 2023 auf 3.000 Einheiten in diesem Jahr zu versechsfachen.

Wie auch in Europa sind es Omnibusse aus dem Reich der Mitte, die stetig immer mehr Marktanteile erobern – auch in Südkorea. Im Jahr 2023 wurden in Südkorea mehr lokal emissionsfreie Omnibusse aus China als entsprechende Omnibusse aus heimischer Produktion verkauft.

Südkoreas Umweltministerium fördert nun vermehrt heimische Produkte, um der wachsenden Konkurrenz aus China Herr zu werden. Für 2024 werden mehr als doppelt so viele FCEV-Busse wie im Vorjahr gefördert – statt 700 nun 1.700. In Südkorea werden FCEV-Busse aber nicht nur mit Zuschüssen der Zentralregierung, sondern auch noch mit denen der lokalen Regierungen gefördert.

Die Hyundai Motor Group teilte mit, dass man in den kommenden drei Jahren knapp 50 Milliarden Euro in die Produktion lokal emissionsfreier Fahrzeuge investieren werde. Außerdem sollen bis 2026 rund 80.000 neue Mitarbeiter eingestellt werden.

Hyundai sei nach eigenen Angaben bereits dabei, die nächste Generation von Brennstoffzellensystemen zu entwickeln, um den Absatz von FCEV-Bussen weiter zu forcieren. Der Konzern wolle sich auch beim Bau von Wasserstoff-Stationen engagieren. Die Hyundai Motor Group hatte vor drei Jahren auf dem globalen Online-Forum „Hydrogen Wave“ die Zukunftsvision einer weltweiten Wasserstoffgesellschaft präsentiert.

Dabei stellte der Konzern seine Pläne vor, bis 2040 durch die Einführung neuer Technologien im Transportwesen und in anderen Sektoren zur Verbreitung des Energieträgers Wasserstoff beizutragen. Im Fokus u.a. der FCEV-Linienbus der ElecCity-Baureihe. Auch in Deutschland und Europa warben die Südkoreaner vor einem Jahr für ihre Zukunftsvision und fuhren mit einem einzeln zugelassenen Bus als Testballon mehrere Monate zu ausgewählten Kunden.(Hyundai/PM/Sr)

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