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Bundesumweltministerin Svenja Schulze bei der Übergabe des Förderschecks an die DSW21. Foto: BMU

Auch die Stadtwerke Dortmund (DSW21) haben Elektromobilität im ÖPNV fest im Blick: Seit mehreren Jahren hat DSW21 die Entwicklungen der Bushersteller genauestens verfolgt und sieht nun den richtigen Zeitpunkt für den Einstieg in die Elektromobilität gekommen. „Unsere Fahrgäste vertrauen auf die Zuverlässigkeit unseres Fahrplans und erwarten einen stabilen Linienbetrieb. Daher mussten vor der Entscheidung für Elektrobusse die entsprechenden Rahmenbedingungen gegeben sein. Das ist nun der Fall“, sagt DSW21-Betriebsleiter Ralf Habbes und verweist auf serienreife Elektrobusse in ausreichender Stückzahl sowie verlässliche Standards und Kompatibilitäten bei Fahrzeugen und der Ladeinfrastruktur. Innerhalb der nächsten zehn bis zwölf Jahre könnte die gesamte DSW21-Busflotte elektrifiziert sein. Das Bundesumweltministerium fördert nun zum Start die Anschaffung von 30 Elektrobussen in Dortmund mit rund 13,6 Millionen Euro. Svenja Schulze übergab jetzt einen entsprechenden Förderscheck an die Stadtwerke Dortmund. Mit Hilfe der Fördermittel wird ein wesentlicher Teil der Busflotte des Unternehmens mit rein batterie-elektrischen Fahrzeugen ausgestattet. Bundesweit fördert das BMU damit insgesamt rund 1.500 Elektrobusse. Bundesumweltministerin Svenja Schulze: “In Dortmund rollen bald erstmals E-Busse über die Straßen. So wird der Verkehr klimafreundlicher und die Lebensqualität steigt. Denn Elektrobusse sind sauberer und deutlich leiser als herkömmliche Busse und damit gut für die Umwelt und die Menschen. Elektromobilität und der öffentliche Nahverkehr sind zwei zentrale Elemente für den Klimaschutz im Verkehrssektor. Dortmund geht hier mit gutem Beispiel voran.” Das Förderprogramm des Bundes zur Anschaffung von Elektrobussen im öffentlichen Personennahverkehr unterstützt den Markthochlauf von Bussen mit Elektroantrieb, denn die Anschaffungskosten für Elektrobusse sind derzeit zwei- bis dreimal so hoch wie bei einem Dieselbus. Die anteilige Förderung macht Elektrobusse für Kommunen zu einer aussichtsreichen, ökologischen Alternative. Zentrales Kriterium für die Förderung ist der nachgewiesene Einsatz erneuerbarer Energien beim Laden der Busbatterien. Bundesweit stellt das Bundesumweltministerium für die Elektrobus-Förderung 620 Millionen Euro zur Verfügung. Im Rahmen der Förderung werden in Dortmund 30 rein elektrisch betriebene Nahverkehrsbusse beschafft. Neben der Anschaffung der Busse fördert das BMU auch die notwendige Ladeinfrastruktur sowie weitere Kosten im Zusammenhang mit dem Einsatz der Fahrzeuge, wie notwendige Werkstattausrüstung oder Schulungen von Fahr- und Werkstattpersonal. Dabei werden bei den Fahrzeugen die gegenüber einem Dieselbus entstehenden Mehrkosten mit bis zu 80 Prozent finanziert. Bis Mitte 2022 will das Dortmunder Verkehrsunternehmen im Rahmen des Projekts „StromFahrer“ nun seine Flotte mit 30 elektrisch angetriebenen Bussen verstärken. Dafür hatte der Aufsichtsrat im Herbst letzten Jahres grünes Licht gegeben und die Investition von rund 24 Mio. € freigegeben. Hinzu kommen Fördergelder von Bund und Land. „Unsere Busflotte zählt bereits heute zu den modernsten in ganz NRW. Mit den dreißig emissionsfreien Fahrzeugen wollen wir die Elektrobustechnologie in unserer Flotte etablieren und einen Beitrag zur Verminderung der Lärm- und Abgasimmissionen in Dortmund leisten“, sagt DSW21-Verkehrsvorstand Hubert Jung. Alle 172 Diesel- und Hybridbusse des Dortmunder Verkehrsbetriebs verfügen über eine grüne Plakette, fast alle erfüllen zudem die EURO VI-Norm. Der Ausstoß von Partikeln und Stickoxiden wurde in den zurückliegenden 20 Jahren bereits um rund 90 % reduziert. Durch das Projekt „StromFahrer“ werden die verbleibenden Stickoxid-Emissionen in 2022 nochmals um weitere ca. 40 % gesenkt – im Vergleich zur Anschaffung konventioneller Fahrzeuge. Ab spätestens Mitte 2022 werden die Fahrgäste der miteinander verknüpften Linien 470, 440 und 437 von E-Bussen durch die Stadt chauffiert. Die insgesamt rund 39 Kilometer lange, stark frequentierte Linien-Verknüpfung, die von Mengede bis nach Sölde führt, wurde ganz bewusst für den Premieren-Einsatz ausgewählt. Schließlich bietet sie ausreichende Möglichkeiten, die Auswirkungen der Elektromobilität im Hinblick auf Umwelt, Personal, Betrieb, Technik und Fahrgäste unter die Lupe zu nehmen. „Wegen der eingeschränkten Batterie-Reichweiten werden wir beispielsweise am Betriebshof in Brünninghausen eine Umsteigehaltestelle einrichten, an der die E-Busse getauscht werden. Natürlich interessiert uns auch, wie die Fahrgäste so etwas aufnehmen“, so Habbes. Der DSW21-Betriebsleiter verweist in diesem Zusammenhang auch nochmal auf die umfangreichen Vorarbeiten, die vor Inbetriebnahme der ersten E-Busse notwendig sind: So müssen nicht nur eine acht Megawatt starke Stromleitung zum Betriebshof, sondern auch entsprechende Zuleitungen zu den einzelnen Stellplätzen, an denen die Aufladung der Busse mittels Pantograph erfolgt, gelegt werden. Auch die Installation von mindestens drei Trafostationen, die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter*innen sowie die Installation eines Betriebshof-Managementsystems stünden auf der Agenda. Habbes: „Es wartet noch ein gutes Stück Arbeit auf uns, aber wir sind gut vorbereitet und haben ein ausgeklügeltes Konzept vorliegen.“ (BMU/DSW21/PM/Sr)

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