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Boris Johnson bei der Vorstellung des NBfL-Projektes im Jahr 2008. Foto: Schreiber

Brexit hin oder her, heute hat Boris Johnson als Premierminister wieder (s)ein Herz für Omnibusse und die britische Omnibusindustrie bewiesen: Und wieder ganz ambitioniert (wie seinerzeit bei der Wahl zum Bürgermeister Londons mit der Wiedereinführung des legendären roten Doppeldeckers) will Boris Johnson mit seiner Busstrategie nicht nur den ÖPNV zuverlässiger, benutzerfreundlicher und mit Blick auf Pauschaltarife einfacher und damit günstiger machen. Damit eng verbunden ist die Förderung der Busindustrie und Busbranche, die auch in Großbritannien nicht nur coronabedingt am Boden liegt. So kündigte Boris Johnson nun die 3 Billion Bus Revolution an. Achtung: “Billion” im Englischen ist nicht mit unserer Billion identisch, sondern mit unserer Milliarde. Es ist aber dennoch eine großzügige Förderung und Unterstützung der Buswelt! Im Rahmen der Neuausrichtung sollen ganze 4.000 neue und in Großbritannien gebaute Batterie- sowie Wasserstoffbusse finanziert werden, damit Städte und Gemeinden im ganzen land den Übergang zu emissionsfreien Bussen schaffen. Zudem ziel sein “Turn-up-and-go”-Service darauf ab, auf Hauptstrecken zusammen mit neuen, flexiblen Dienste nun viele Gemeinden wieder an ein großes ÖPNV-Netz anzubinden. Damit das Vorhaben gelingt, hat Boris Johnson drei Milliarden Britische Pfund bereitgestellt. Um mehr Menschen in den Bus zu locken, hätten einfachere Bustarife mit Preisobergrenzen und preiswerte Tagestickets oberste Priorität, so dass die Menschen den Bus so oft am Tag nutzen können, wie sie es wollen. Außerdem solle das Angebot deutlich ausgebaut werden, so werde es mehr Fahrten in den Abendstunden und an den Wochenenden geben. Eine Plastikkarte, die kontaktlos alle öffentlichen Verkehrsmittel beinhalte, solle zudem für steigenden Zuspruch bei Bus und Bahn sorgen. Hunderte von Kilometern neuer Busspuren werden die Fahrten schneller und zuverlässiger machen, wie Boris Johnson versichert. Mit mehr Fahrgästen an Bord der Omnibusse werde dann auch die Umweltverschmutzung zurückgehen, als positiver Nebeneffekt würden die Betriebskosten deutlich fallen. Ganz konkret soll nun ein 10-Punkte-Plan den Übergang zu einem grüneren und nachhaltigeren Verkehr beschleunigen, wie der Premierminister Großbritanniens heute deutlich machte. So werde der Verkauf von neuen Dieselbussen beendet werden, man habe heute eine Konsultation über das Enddatum gestartet, wie Boris Johnson erklärte. Die Regierung erwartet, dass lokale Behörden und Betreiber zusammenarbeiten, um Busdienste anzubieten, die so häufig verkehren, dass die Fahrgäste einfach “auftauchen und losfahren” können – sie müssen sich nicht mehr auf einen traditionellen Fahrplan verlassen und haben die Gewissheit, dass sie nicht länger als ein paar Minuten warten müssen. “Genau wie in London werden unsere Reformen den Bus zum Verkehrsmittel der ersten Wahl machen, die Zahl der Autofahrten reduzieren und die Lebensqualität von Millionen Menschen verbessern,” erklärte Johnson. Und weiter: “Der zersplitterte, vollständig kommerzialisierte Markt, der außerhalb Londons seit 1986 funktioniert, wird ein Ende haben. Wir wollen, dass Betreiber und Kommunen gesetzlich festgelegte “erweiterte Partnerschaften” oder Franchising-Vereinbarungen eingehen, um die neuen Mittel zu erhalten und die Verbesserungen umzusetzen.” Aufgrund des durch die Pandemie verursachten Rückgangs der Nutzung haben die Busunternehmen bereits erhebliche Notfallhilfen von der Regierung erhalten. Ab diesem Sommer werden nur die Dienste, die unter diese Vereinbarungen fallen, für eine fortgesetzte Unterstützung oder neue Finanzierungsquellen aus der drei Milliarden Pfund umfassenden Umstrukturierungsinvestition in Frage kommen, wie heute im Rahmen der Bekanntgabe der Fördermittel deutlich gemacht wurde. Außerdem gibt das britische Verkehrsministerium 20 Millionen Pfund für Pilotprojekte von On-Demand-Diensten in ländlichen Räumen. Sie sollen die Lücken schließen, die das konventionelle Liniennetz nicht abdecken wird. Dafür sollen dann beispielsweise Minibusse eingesetzt werden, die über eine App gebucht werden können. (GOV.UK/DepartmentforTransport/PM/omnibus.news/Sr)

 

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