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Solaris hat 25.000 Omnibusse auf die Räder gestellt – Glückwunsch! Foto: Solaris, Montage: omnibus.news

Die 1. Linienbus-Generation von Solaris. Foto: Solaris

Krzysztof Olszewski warb Mitte der 90er für die neuen Omnibusse. Foto: Schreiber

Javier Iriarte, CEO von Solaris, meldet voller Stolz im Sommer 2023 den 3.000sten Elektrobus. Foto: Schreiber

Der größte Teil der 2023 von Solaris hergstellten Omnibusse hat einen alternativen Antrieb. Foto: Screenshot Solaris

Es ist fast wie bei Asterix und Obelix: Das gallische Dorf könnte auch Bolechowo nahe der westpolnischen Stadt Posen sein. Auf dem Gelände einer ehemaligen Munitionsfabrik gibt es Mitte der 90er Jahre einen kleinen Bushersteller – zwischen den Großen in ganz Europa.

Heute, im Jahr 2024, hat er mit 25.000 Omnibussen und dem 1. Platz bei BEV- und FCEL-Bussen in Europa eben diesen Großen durchaus das Fürchten gelehrt. Solaris ist und wird weiter wachsen – nicht nur in Europa, sondern auch in den USA und Kanada.

Der Dackel von Solaris, von Anfang an dabei, fiel und fällt mit seinem Grün auf. Heute mehr denn je, Grün für Umweltfreundlichkeit eines Omnibusses wurde damals mit Bedacht gewählt. Und der Dackel auch, wie Krzysztof Olszewski 1996 gegenüber omnibus.news bei einem Besuch in Bolechowo erklärte.

Die kurzen Beine seien ein Symbol für die Fähigkeit der Busse, älteren Menschen und Behinderten einen niedrigen und bequemen Einstieg zu ermöglichen, so Olszewski. Zum Start 1995 gehörten 36 Menschen zum Team, heute sind es als Marke unter dem Dach der CAF-Gruppe 2.500 Menschen, die für Solaris arbeiten.

2001 löste sich Krzysztof Olszewski von Neoplan und firmierte fortan unabhängig als Solaris Bus & Coach. Der erste Solaris Urbino, ein Niederflur-Stadtbus, wurde am 26. Mai 1999 auf dem Autosalon in Poznań der Öffentlichkeit vorgestellt.

Im Jahr 2018 verkaufte die Familie Olszewski ihre Unternehmensanteile vollständig an den spanischen Schienenfahrzeughersteller Construcciones y Auxiliar de Ferrocarriles (CAF). Ein Anteil von 25 Prozent wurde an einen staatlichen polnischen Investmentfonds weitergegeben. 

Im Jahr 2023 hat Solaris mit den Produktions- und Verkaufsergebnissen bewiesen, dass es ein Unternehmen ist, das auf das sich ständig verändernde Marktumfeld gut vorbereitet ist und dem sich dynamisch verändernden wirtschaftlichen Kontext standhalten kann.

Seit 2012 hat Solaris den Urbino electric im Angebot. Der erste 12m Elektrobus feierte in Hannover auf der IAA vor 22 Jahren seine Premiere. Mittlerweile kann Solaris alle Bedürfnisse des Marktes lokal emissionsfreier Linienbusse bedienen. Der wachsende Anteil von emissionsarmen und emissionsfreien Fahrzeugen am Absatzmix von Solaris zeigt, dass der Hersteller den Markt gut kennt und sich auf die Erwartungen des Marktes eingestellt hat.

In den meisten EU-Ländern ist der Anteil von E-Mobilitätsfahrzeugen am Verkehrsmix in den letzten Jahren dynamisch gewachsen. Solaris habe das sein Portfolio in diesem Segment seit vielen Jahren aufgebaut und könne deshalb auch den Auftragseingang Ende 2023 von 535 FECV-Urbino in den kommenden Jahren abarbeiten, so Javier Iriarte, CEO von Solaris, gegenüber omnibus.news.

Der vorausschauende Blick auf den Markt und das Gespür für die Bedürfnisse der Kunden hätte dazu geführt, so der Geschäftsführer weiter, dass das Unternehmen seine Position als europäischer Marktführer im Segment der lokal emissionsfreien Busse (Batteriebusse + Brennstoffzellenbusse) in den Jahren 2012-2023 bis Ende 2023 mit einem kumulierten Anteil von 14,5% halte.

Auch die restlichen Zahlen der Jahresbilanz 2023 stimmen optimistisch: Der Umsatz von Solaris lag bei 819 Mio. Euro. Dies entspricht einem Wachstum von über 18% gegenüber 2022, Respekt! Batterie-, Wasserstoff-, Oberleitungs- und Hybridbusse überschritten zum ersten Mal in der Geschichte des Unternehmens mehr als 80% des Anteils am Absatzmix.

Die Details erläuterte der Geschäftsführer gegenüber omnibus.news auf Nachfrage: 690 batterieelektrische Busse seien im letzten Jahr ausgeliefert worden. Außerdem wurden im letzten Jahr 202 Oberleitungsbusse und 81 Wasserstoffbusse verkauft. Der Anstieg der verkauften Wasserstoffbusse im vergangenen Jahr zeige deutlich das wachsende Interesse an dieser Technologie, so Iriarte.

Bis Ende 2023 hat Solaris in Summe seit Produktionsbeginn insgesamt 180 Wasserstoffbusse auf den Markt gebracht und damit seine Position als europäischer Marktführer in diesem Segment gefestigt. Die Tatsache, dass 44,5% aller im Jahr 2023 in Europa zugelassenen Wasserstoffbusse Fahrzeuge von Solaris sind, erfülle ihn mit Stolz, so der Solaris-CEO.

Im Rahmen seiner Entwicklungsstrategie für die kommenden Jahre hätte man bei Solaris drei zentrale Handlungsfelder identifiziert, so Javier Iriarte: Eine der Prioritäten wäre es, die Position als europäischer Marktführer im Segment der lokal emissionsfreien Fahrzeuge zu behaupten.

Darüber hinaus plane das Unternehmen, sein Produktangebot auf dem europäischen Intercity-Markt zu erweitern. “Wir wollen unser Geschäft auf dem europäischen Markt für lokal emissionsfreie Überlandbusse umstellen. Wir entwickeln derzeit eine neue Plattform, um einen Markt von rund 8.000 Bussen pro Jahr mit unserem Produkt bedienen zu können.”, so Iriarte.

Solaris entwickle aktuell eine neue lokal emissionsfreie Intercity-Plattform in drei verschiedenen Längen: 10,9, 12,2 und 13 Meter. Bei der Entwicklung profitiere man von den Erfahrungen mit dem 15-Meter-Low-Entry-Modell (LE), das 2020 auf den Markt kam. (NeoplanPolska/Solaris/omnibus.news/PM/Sr)

 

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