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Bert Boerman (Provinz Overijssel), Jan van der Meer (Provinz Gelderland) und Marc Renouprez, Interims-CEO Keolis Nederland, bei der indienststellung der BYD-Elektrobusse in IJssel-Vecht. Foto: BYD

BYD, weltweit führend im Elektrobus-Geschäft, baut seine Aktivitäten in Europa immer mehr aus und meldet in diesem Zusammenhang die erste Teillieferung von 246 Elektrobussen von insgesamt 259 Elektrobussen an Keolis. Moment, da war doch…? Genau, es gab die von den niederländsichen Medien benannten “frauduleuze sideletters”: Journalisten von “Follow the money” hatten im Zusammenhang mit dem Auftrag an BYD aufgedeckt, dass es geheime Absprachen und Vereinbarungen gegeben hat, die in nicht öffentlichen, schriftlichen Verträgen dokumentiert wurden. Nicht nur der Kaufpreis war seinerzeit entscheidend bei der Vergabe, auch die termingerechte Lieferung. Und genau die wurde durch geheime Absprachen und Papiere ausgehebelt, wie die Journalisten herausgefunden und öffentlich gemacht hatten. So habe Keolis in einem geheimen Papier beispielsweise zugesichert, dass es keine Konventionalstrafen oder Klagen gebe, wenn die Lieferbedingungen der bestellten Elektrobusse nicht einhalten werden könnten. Weil Integrität für die Provinzen, die die Konzession vergeben haben, an erster Stelle steht, handelte Keolis und trennte sich nach dem Bekanntwerden von den zwei Direktoren, die für den Betrug verantwortlich gemacht werden. Keolis schickt nun dennoch die Elektrobusse aus dem Reich der Mitte auf die Linien, denn die Niederländer haben Keolis eine Notkonzession für maximal zwei Jahre erteilt. Dies sei notwendig, um mögliche Beförderungsprobleme in der Region zu vermeiden. Keolis darf hierfür die bestellten Elektrobusse verwenden. Die Notfallkonzession wurde auch eingerichtet, um die Beschäftigung der Mitarbeiter zu gewährleisten, wie es aus den Niederlanden heißt. Gewerkschaften, Betriebsrat, Keolis und die Provinz hätten in den letzten Wochen miteinander gesprochen. So sind nun die ersten 246 Elektrobusse auf Strecken in Zwolle, Apeldoorn, Ede, Dedemsvaart, Vaassen, Harderwijk und Deventer von Keolis in Dienst gestellt. Die restlichen Fahrzeuge sollen im Frühjahr 2021 ausgeliefert und in Betrieb genommen werden. Die neue rein elektrische, emissionsfreie Elektrobus-Flotte wird ihren Beitrag zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen leisten, Keolis hat eine jährliche CO2-Reduzierung von über 15.755 Tonnen berechnet. Trotz der durch die Coronavirus-Pandemie verursachten Einschränkungen wurden die meisten Elektrobusse von BYD pünktlich und gemäß den Produktionsplänen vor der Pandemie ausgeliefert. Die Keolis-Flotte umfasst die 12- und 13-Meter-Modelle von BYD. Das 13-Meter-Modell profitiert von der neuen, verbesserten Batterietechnologie von BYD, um eine größere Reichweite und die Fahrt Überland von Stadt zu Stadt zu bieten. Der Großteil des Keolis-Auftrags – 206 Fahrzeuge – besteht aus BYDs meistverkauften 12-Meter-Modell. Alle 12- und 13-Meter-Modelle sind mit DC Combo 2 und Stromabnehmerladefunktion ausgestattet. Alle Fahrzeuge sind mit Umgebungsbeleuchtung, USB-Ladeanschlüssen und schalldichtem Bodenbelag ausgestattet. Darüber hinaus verfügen die 13-Meter-Modelle über Sitze mit MMC (Multimedia Control), die u.a. eine Leselampe, eine Telefonhalterung und ein Klappfach bieten. Sicherheit und Fahrerkomfort werden auch durch Kameras mit Birdview-Funktion erreicht, die dem Fahrer eine 360-Grad-Sicht auf den Bus bieten. Außerdem ist ein elektrisch verstellbarer Fahrersitz mit Speicherkarte für die Positionen unterschiedlicher Fahrer an Bord. Marc Renouprez, Interim-CEO bei Keolis Nederland, freut sich, die größte Elektrobusflotte in Europa vorstellen zu können. „Mit Unterstützung von BYD“, sagte er, „hilft Keolis den Verkehrsbehörden in den Provinzen Gelderland und Overijssel bei ihrem grünen Übergang. Dies ist daher ein wichtiger Meilenstein für Keolis, aber auch für unsere Passagiere, unsere PTA-Partner und die Region.“ Isbrand Ho, Geschäftsführer BYD Europe, sagte: „Dies ist ein besonderer Tag für BYD und Keolis, (…) Die Zukunft des öffentlichen Verkehrs hat heute einen bedeutenden Schritt nach vorne gemacht.” (BYD/Keolis/PM/Sr)

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