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Jürgen Fenske, VDV-Präsident und Vorstandsvorsitzender der Kölner Verkehrs-Betriebe AG. Foto: SWK

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) fordert von der neuen Bundesregierung ein Sonderprogramm für den Ausbau und für die Modernisierung des kommunalen Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in Deutschland. Laut einer aktuellen Umfrage des VDV unter seinen Mitgliedern benötigt die Branche in den kommenden zehn Jahren 15 Milliarden Euro, um den Nahverkehr flächendeckend so zu modernisieren und auszubauen, dass Busse und Bahnen zum zentralen Baustein für die nötige Verkehrswende werden. Hinzu kommen 5 Milliarden Euro, um den bereits seit Jahren wachsenden Sanierungsstau im kommunalen ÖPNV abzubauen. „Wir fordern die Bundesregierung auf, ein Sonderprogramm in Höhe von 15 Milliarden Euro über zehn Jahre aufzulegen, um die dringend notwendigen Investitionen in den kommunalen Nahverkehr zu ermöglichen und damit die Verkehrswende in Deutschland entscheidend voranzubringen. Die Länder sollten dieses Programm durch weitere 5 Milliarden Euro über die Laufzeit mitfinanzieren“, so der VDV-Präsident Jürgen Fenske und Vorstandsvorsitzender der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB). Vorstände und Geschäftsführer der großen Nahverkehrsunternehmen aus Köln, Hamburg, Berlin, München und Dortmund haben dazu heute in Hamburg gemeinsam Stellung bezogen. „Deutschland droht seine Klimaschutzziele deutlich zu verfehlen. Im Verkehrssektor steigen die Schadstoffemissionen seit Jahren immer weiter statt zu sinken. Ein moderner, leistungsstarker und ökologischer ÖPNV kann gerade in den Großstädten und Ballungsräumen wesentlich dazu beitragen, die Probleme bei Luftreinhaltung und Schadstoffbelastung nachhaltig zu lösen. Doch dafür muss mehr in den ÖPNV investiert werden“, so Fenske. Damit der ÖPNV die künftigen Herausforderungen bewältigen kann, sind zusätzliche Investitionen nötig:  Die Unternehmenschefs der KVB, der Hamburger Hochbahn, der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) und der DSW 21 (Dortmunder Stadtwerke) machen deutlich, dass es in unterschiedlichsten Bereichen im ÖPNV in ihrer Stadt Investitionsbedarf gibt: Die Stadt Köln hat in Absprache mit der KVB eine Reihe von Ausbauprojekten für den ÖPNV- Bedarfsplan des Landes NRW angemeldet: Dazu zählen unter anderem in der Innenstadt die Ertüchtigung der Ost-West-Achse für den Einsatz von Langzügen und die Stadtbahnanbindung verschiedener Stadtteile. Diese Streckenerweiterungen plus weitere Baumaßnahmen zur Herstellung der Barrierefreiheit machen ein Wachstums-Investitionsvolumen von rund 1,5 Milliarden Euro für die Stadt und die KVB aus – mit einem Realisierungshorizont bis 2030. Hinzu kommen bis 2025 Erhaltungs- und Erneuerungsinvestitionen für Anlagen und Fahrzeuge von einer knappen Milliarde Euro. Jürgen Fenske: „Die wachsende Stadt Köln braucht eine wachsende KVB für Mobilität und Klimaschutz in der Domstadt. Dazu braucht die größte Stadt Nordrhein-Westfalens die finanzielle Unterstützung des Landes und des Bundes.“

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