Seite wählen

Bremen startete 2016 mit einem Sileo in die Elektromobilität. Foto: BSAG

Die Bremer Straßenbahn AG (BSAG), einst Vorreiter in Sachen Niederflur, zeigt sich im Zusammenhang mit Elektromobilität eher zurückhaltend. Noch vor einem Jahr schimpfte der BSAG-Chef Hajo Müller auf die deutsche Busindustrie, sie hätten das Thema Elektromobilität verschlafen. Im letzten Jahr waren nur zwei der 240 Linienbusse der Bremer rein elektrisch unterwegs. Nun gaben die Bremer bekannt, dass in den nächsten sechs Jahren bis zu 20 Elektrobusse angeschafft werden sollen. Hintergrund dürften die Vorgaben der EU, bis 2025 müssen 45 Prozent aller neu angeschafften Linienbusse emisssionsarm sein. Auf den Fuhrpark der BSAG bezogen bedeutet das, dass das die jetzt angekündigten 20 Elektrobusse sein dürften. Mit rund 20 Millionen Euro für Anschaffung der Elektrobusse und der Infrastruktur rechnen die Bremer. Dem finanzarmen Bundesland sowie dem Bremer Verkehrsbetrieb fehlen dafür aber die finanziellen Mittel, weshalb man auf die bundesweite Unterstützung hoffe. Vom Bund soll es bereits seine Zusage geben, jetzt sei die BSAG mit dem Bremer Senat im Gespräch, um für eine erste Ausschreibung das Finanzielle zu klären. Hinter den Kulissen müsse viel passieren, damit die Fahrzeuge ins BSAG-Liniennetz integriert werden konnten, wie die BSAG mitteilt. Mehr als 400 Fahrerinnen und Fahrer sowie über 50 Mitarbeitende aus der Werkstatt wurden in den letzten drei Jahren speziell für den Umgang mit den Batterie-Bussen geschult. Außerdem musste auf dem Betriebsgelände am Flughafendamm, wo die die Fahrzeuge nachts mit Strom »aufgetankt« werden, erst einmal die notwendige Ladeinfrastruktur geschaffen werden. Alle Mitarbeiter aus dem Fahrdienst tragen in einem Tagebuch ihre Erfahrungen mit den Fahrzeugen ein.

Teilen auf: