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Toralf Müller (Geschäftsführung VHH, Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing (Mitte links), Dr. Anjes Tjarks (Senator für Verkehr und Mobilitätswende) und Henrik Falk (Vorstandsvorsitz Hochbahn. Foto: Hochbahn

Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) fördert die Umstellung des öffentlichen Nahverkehrs auf Elektromobilität in Hamburg mit rund 160 Millionen Euro. Bundesverkehrsminister Volker Wissing überreichte heute den Förderbescheid im Beisein des Senators für Verkehr und Mobilitätswende Anjes Tjarks an die Hamburger Hochbahn AG, vertreten durch den Vorstandsvorsitzenden Henrik Falk für die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH (VHH) und deren Geschäftsführer Toralf Müller.

Die Fördermittel werden für die Anschaffung von insgesamt 472 E-Bussen (Solo- und Gelenkbusse) sowie rund 700 Ladestationen zur Versorgung der Batteriebusse auf den Betriebshöfen der beiden Verkehrsunternehmen eingesetzt. Die Hochbahn kann von diesen Fördermitteln 289 emissionsfreie Busse (194 Solo- und 90 Gelenkbusse sowie 5 Brennstoffzellenbusse) und 481 Ladestationen finanzieren.

Bei der VHH werden 183 E-Busse (117 Solo- und 57 Gelenkbusse sowie 9 Kleinbusse) und rund 210 Ladestationen gefördert. Weitere Fördermittel entfallen auf den Umbau der Werkstätten und die Erweiterung von Management-systemen für die Betriebssteuerung. Die Hochbahn wird mit 97,3 Millionen Euro gefördert, die VHH mit 59,7 Millionen Euro.

Grundlage ist die „Richtlinie zur Förderung alternativer Antriebe von Bussen im Personennahverkehr“ vom 7. September 2021. Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr: „472 weitere Hamburger Stadtbusse fahren künftig elektrisch – dafür investieren wir rund 160 Millionen Euro. Denn Klimaschutz beginnt vor der Haustür – beim Einsteigen in den öffentlichen Nahverkehr. (…) Denn gerade Busse haben eine enorm hohe Fahrleistung in unseren Innenstädten, da setzen wir mit unserer Förderung gezielt an. Unsere Unterstützung trägt dazu bei, dass in den kommenden Jahren bis zu 40 Prozent der Hamburger Stadtbusflotte elektrifiziert werden kann.“

Anjes Tjarks, Senator für Verkehr und Mobilitätswende: „Hamburg macht Tempo bei der Elektrifizierung des ÖPNV. Bis 2030 wollen wir alle Dieselbusse auf lokal emissionsfreie Antriebe umgestellt haben. Die Förderung durch das Bundesverkehrsministerium gibt uns dafür deutlichen Rückenwind – darüber freue ich mich sehr. Die Umstellung auf Elektrobusse ist dabei nicht nur ein wichtiger Beitrag für den Klima- und Gesundheitsschutz, sondern steigert auch den Komfort für alle Fahrgäste. Das macht den ÖPNV in Hamburg noch attraktiver und ist so auch ein Baustein für die Mobilitätswende in unserer Stadt.”

Ziel der Freien und Hansestadt Hamburg ist die Umstellung der kompletten Busflotte von knapp 1.800 Fahrzeugen auf emissionsfreie Antriebe in dieser Dekade. Seit 2020 bestellen die HHochbahn und VHH für Hamburg ausschließlich E-Busse. Aktuell fahren über 160 dieser Busse umwelt- und klimaschonend in der Stadt. Darunter befinden sich 135 Solobusse, 30 Gelenkbusse sowie 2 Kleinbusse.

Technisch haben sich in den vergangenen beiden Jahren deutliche Verbesserungen ergeben: Die Reichweite einer Ladung reicht heute schon von über 200 km (Gelenkbusse) bis zu 270 km (Solobusse). Damit können die allermeisten innerstädtischen Busumläufe mit einer Ladung abgedeckt werden. Gleichzeitig gehen die Hersteller davon aus, dass sie auf absehbare Zeit noch höhere Reichweiten garantieren können.

Neben der Beschaffung umwelt- und klimafreundlicher Busse ist die für den Betrieb notwendige Infrastruktur die zweite große Herausforderung. Die acht Busbetriebshöfe der Hochbahn und die 12 Betriebshöfe der VHH müssen für den E-Bus-Betrieb mit Ladestationen ausgebaut werden. Aktuell verfügt die Hochbahn über 183 Ladeplätze, die VHH hat 64 in Betrieb.

Auch die Werkstätten erfahren eine Zeitenwende. Neben Gruben und Hubbühnen werden nun vermehrt auch Dacharbeitsstände errichtet, damit die auf den Dächern der Fahrzeuge untergebrachten Komponenten bearbeitet werden können. Gleichzeitig müssen mit der Zahl der steigenden Busflotte neue Betriebshöfe gebaut und bestehende Standorte umgerüstet werden.

Die Hochbahn wird in diesem Sommer mit dem Bau des ersten komplett auf E-Mobilität ausgerichteten Betriebshofs in Meiendorf beginnen, für den Neubau des ersten mehrstöckigen Betriebshofs auf der Veddel läuft aktuell ein Architekturwettbewerb. Die VHH wird zum Sommer dieses Jahres auf ihrem größten Betriebshof in Schenefeld modernste Ladetechnik errichten, um zukünftig bis zu 80 E-Busse gleichzeitig laden zu können. Die Umrüstung weitere Betriebshöfe beginnt ebenfalls noch dieses Jahr. (BMDV/Hochbahn/VHH/PM/Sr)

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