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Mehr als nur ein Showcar: Matrjoschka soll ab Herbst 2017 in Serie gefertigt werden. Foto: Volgabus

Der Name ist Programm: Die Matrjoschka, die gleich mehrfach ineinander steckte, wurde Namens-Patin für einen innovativen Bus von Volgabus. Wer die erste Holzfigur öffnete, entdeckte gleich die nächste. Wer sich den russichen Bushersteller Volgabus ansieht, der kann auch sehr viel entdecken: Volgabus aus Volgograd bietet eine umfangreiche Palette – von kleinen Schulbus über verschiedene Linien- bis hin zu Reisebussen reicht das Angebot. Neu ist jetzt ein rein elektrisch angetriebener und fahrerloser Minibus namens Matrjoschka. “Maximal zwölf – standmäßig acht – Personen oder eine gute Tonne Last kann Matrjoschka bewegen,” so Alexei Bakulin, der Volgabus-Chef zu omnibus.news.

Einsteigen bitte! Volgabus plant weitere Varianten des Matrjoschkas. Foto: Volgabus

Das Konzept sei modular aufgebaut und sehe neben der Personenbeförderung auch etwas ganz Lasterhaftes vor: Pakete und Waren beispielsweise in den frühen Morgenstunden auszuliefern. Oder auch ein Aufbau für Handwerker sei denkbar – allen Ansätzen gemeinsam sei das schnelle Wechseln des Aufbaus in 15 Minuten, so Bakulin. So könnte die Basis nach dem Ausliefern der Pakete die Schüler zur Schule bringen und anschließend Handwerkern neues Material liefern. Mit diesem Ansatz ist der Name Matrjoschka gut gewählt, denn man scheint immer wieder neue Aufgaben bzw. Einsatzzwecke zu entdecken. Mit einer Batterieladung können voll beladen 150 Kilometer gefahren werden, dann muss Matrjoschka zurück an die Steckdose. Aber schon während des laufenden Betriebs sei ein induktives Laden an Haltestellen machbar.

Die technische Basis bleibt, der Aufbau ist mehr oder weniger frei wählbar. Foto: Volgabus

Noch fährt Matrjoschka im Probe- und Testbetrieb, doch schon im Herbst diesen Jahres soll die Serienfertigung beginnen. Der russische Bushersteller will für den innovativen Kleinbus eine eigene Fabrik in der Nähe von St. Petersburg bauen. Und Bakulin denkt noch weiter: Matrjoschka solle wachsen, das nächste Modell soll dann 20 Passagiere befördern können. Die technische Basis der ersten Matrjoschkas ist ein allradgetriebenes Chassis, das auf der einen Seite Lithium-Ionen-Batterie als Speichermedium mit sich führt. Die Technik für den Antrieb und die Ausstattung kennt man vom Wettbewerb: Auf einer App sieht der potentielle Nutzer, wo sich Matrjoschka gerade befindet. Ein Computer berechnet die optimale Route – und los geht es! High-Tech ersetzt auch beim Matrjoschka den Fahrer, statt Lenkrad gibt es GPS, Radar und Sensoren zum Steuern das Fahrzeugs. Gibt es unterwegs ein Hinderniss, dann weicht Matrjoschka autonom aus, verlangsamt die Fahrt oder stoppt, wenn Hindernisse zu nahe kommen. Für den Bau des ersten Matrjoschka hat Volgabus sehr viele Millionen Rubel investiert, wenn der autonome und elektrische Kleinbus in Serie geht, soll der Preis deutlich unter denen des Wettbewerbs liegen – bei gleicher technischer Ausstattung.

Der Probebetrieb in St. Petersburg läuft ohne Probleme. Foto: Volgabus

Volgabus will wachsen, nicht nur in der Heimat und im Bereich elektrisch-autonom fahrender Kleinbusse, sondern weltweit: Alexei Bakulin sagt, dass Volgabus den afrikanischen Markt und den Mittleren Osten bis Ende des Jahres mit ersten Bussen beliefern wird. Über 100 Volgabus werden bis ende 2017 auf den Straßen des Irans, Gambias, Saudi-Arabien und Tanzanias zu sehen sein, wie Bakulin stolz sagt. Binnen drei Jahren wolle man die Jahresproduktion der Fertigung bei Volgabus auf 5.000 Omnibusse hochfahren, so die Vision des Firmenchefs. Im letzten Jahr waren es schon über 500 Omnibusse, die die Hallen in Volgograd verlassen haben. Viel Zuspruch gibt es für die Erdgas-Busse von Volgabus. Und das nicht nur in der Heimat, wie Bakulin verrät. Das erinnert an die Holzfigur Matrjoschka, die immer wieder für Überraschungen gut ist…   rs/omnibus.news

Bei Volgabus blickt man optimistisch in die Zukunft. Foto: Volgabus

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