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Das Angebot an Elektrobussen wächst, Bushersteller wie Mercedes-benz bieten beispielsweise auch schon unterschiedliche Ladelösungen: Steckerladung, Pantograf und Ladeschiene. Foto: Daimler

VDV-Vizepräsident Werner Overkamp. Foto, Logo: VDV, Montage: omnibus.news

„Wir haben grünes Licht von der EU bekommen: Der Bund kann ab jetzt den Aufbau der E-Bus-Flotten und deren Infrastrukturen in Deutschland nach derzeitiger Finanzplanung bis 2024 mit insgesamt 1,25 Milliarden Euro fördern“, teilt VDV-Vizepräsident Werner Overkamp mit. Damit könne der Erwerb von neuen E-Bussen, aber auch der Umbau von Betriebshöfen und Werkstätten unterstützt werden. „Der umweltfreundliche Stadtbus kommt“, sagt Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer. „Wir wollen, dass bis 2030 die Hälfte der Busse im ÖPNV elektrisch fährt.“ Nach derzeitiger Finanzplanung stehen für das Umstellen der Busflotten, das Umrüsten der Betriebshöfe und Machbarkeitsstudien bis 2024 insgesamt 1,25 Milliarden Euro Fördermittel bereit, für 2025 sollen zusätzliche Mittel folgen.

Die Förderung von Bussen mit alternativen Antrieben wurde seitens der Europäischen Kommission beihilferechtlich genehmigt. Die Förderrichtlinie des Bundesverkehrsministeriums (BMVI) ist mit mehrere Monaten Verspätung umgesetzt worden, jetzt können Förderanträge für Batterie-, Brennstoffzellen- und Batterieoberleitungsbusse sowie biomethanbetriebene Busse der Fahrzeugklassen M2 und M3 sowie dafür erforderliche Infrastruktur und Machbarkeitsstudien bewilligt worden.

„Das sind gute Nachrichten vom Bund und bestärkt uns in unseren Anstrengungen, unsere schon jetzt klimafreundlichen Bus-Flotten auf emissionsfreie Elektroantriebe umzustellen. Die Ziele beim Klimaschutz, bei der Luftreinhaltung und bei der menschenfreundlichen Umgestaltung unserer Städte und Gemeinden werden nur mit einer Mobilitätswende mit mehr Bus und Bahn gelingen.“

Im Detail sind folgende Schwerpunkte förderfähig: die Beschaffung und Umrüstung von Bussen mit alternativen Antrieben sowie die Beschaffung der zum Betrieb notwendigen Infrastruktur mit:

80% der Investitionsmehrkosten zur Dieselreferenz für Batterie-, Brennstoffzellen- und Batterieoberleitungsbusse,
40% Investitionsmehrkosten zur Dieselreferenz für Biogas-Busse,
40% der Investitionsvollkosten für die zum Betrieb notwendige, nicht öffentliche Infrastruktur, Machbarkeitsstudien.

Auf deutschen Straßen fahren, Tendenz stark steigend, derzeit rund 500 batterieelektrische Busse, rund 1.500 Hybride und etwa 50 Brennstoffzellen-Busse, die auf Wasserstoff zurückgreifen. Für weitere 1.400 E-Busse haben die Verkehrsunternehmen bereits Förderanträge gestellt, die teilweise schon bewilligt sind. „Nach ersten Berechnungen des Branchenverbandes VDV könnten diese Mittel ausreichen, um die Investitionen zur Umsetzung der Verpflichtungen aus der Clean Vehicles Directive der EU zur Beschaffung von emissionsfreien Fahrzeugen und deren Infrastrukturen umzusetzen. Da wir in Deutschland durch ein Herunterbrechen der Bundesquote auf die Kommunen die gesetzlichen Anforderungen gegenüber den europäischen Vorgaben kleinteiliger haben, ist es nun nötig, über eine Branchenvereinbarung zur Umsetzung einer Länderquote die bereitgestellten Mittel wirtschaftlich sinnvoll aufzuteilen“, so Overkamp abschließend.

Eine Einreichung von Skizzen und Anträgen über das easy-Online System ist ab dem 15. September möglich. Skizzen und Anträge können bis zum 5. Oktober 2021 (für Investitionsvorhaben) oder bis zum 30. November 2021 (für Machbarkeitsstudien) eingereicht werden. Bei getrennten Anträgen für Busse und Infrastruktur werden diese gemeinsam betrachtet und priorisiert. Bis wann die geförderten Projekte umgesetzt werden müssen, steht noch nicht fest: „Der Bewilligungszeitraum wird im Zuwendungsbescheid festgelegt“, heißt es seitens des BMVI. (BMVI/VDV/PM/Sr)

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