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Seit Januar in Hamburg aktiv: Das Fahrgastinformations- und Managementsystem mit dynamischen Fahrgastinformation. Grafik: Hochbahn

Echtzeit-Informationen für Busse direkt auf die Hand: Mit dem Update der HVV-App am 11. Januar stellte die Hamburger Hochbahn AG ihren Fahrgästen die Echtzeitdaten für alle ihre Busse zur Verfügung. Zusätzlich zur geplanten werden nun auch Informationen zur tatsächlichen Abfahrtszeit aller Linienbusse in der Fahrplanauskunft der HVV-App sowie auf der mobilen und klassischen Website anzgezeigt. Sollte ein Bus im Stau stehen und keine exakte Angabe möglich sein, erhalten die Nutzer einen Symbolhinweis. Die Versorgung mit Echtzeitangaben zur Abfahrt von Verkehrsmitteln bietet für Fahrgäste gerade im digitalen Zeitalter einen enormen Mehrwert und wurde daher bereits vor zwei Jahren für die U-Bahnen umgesetzt. Die Ausstattung der Bus-Fahrplanauskünfte mit Echtzeitdaten war für die Hamburger Hochbahn eine besondere Herausforderung. Denn im Gegensatz zu U-Bahnen bewegen sich Busse im regulären Verkehr, stehen im Stau oder fahren je nach Verkehrslage auch mal Umleitungen. Zur Bereitstellung der Echtzeitdaten sind die Busse mit einem GPS-Sender ausgestattet, der alle 30 Sekunden den genauen Standort an das Leitsystem übermittelt. Dieses vergleicht die Soll- und Ist-Zeiten laufend und berechnet Prognosen für die tatsächlichen Abfahrtszeiten der Busse. Für die Einführung der Echtzeitdaten war ein komplettes Update des Hochbahn-Busleitsystems erforderlich. Um einen einwandfreien Service zu gewährleisten, testeten die Hamburger im Dezember die Versorgung mit Bus-Echtzeitdaten zunächst punktuell im Live-Betrieb. Ergebnis: Das System läuft so stabil, dass es mit dem App-Update eingeführt werden kann. Auch bei der stationären Fahrgastinformation beschreitet die Hochbahn neue Wege und testet im Rahmen eines Pilotprojekts aktuell neue Anzeigetafeln für den Busbetrieb. Die neue Generation der DFI-Light-Anzeiger ist beidseitig mit zwei oder vier Zeilen und hintergrundbeleuchteten LCD ausgestattet. Im Gegensatz zu den derzeit verwendeten LED-Anzeigern ist für sie keine externe Stromversorgung erforderlich. Die Spannungsversorgung erfolgt mittels Batterien, die alle zwei Jahre getauscht werden. Die ersten DFI-Light-Anzeiger wurden an den Haltestellen Burmesterstraße (Linie 171, 172, 173, 261 und NachtBus-Linie 600) und Meiendorfer Weg (MetroBus-Linie 24) installiert. Die Testphase wird in den kommenden Monaten zeigen, ob sich die Anzeiger im Betrieb bewähren. Danach wird entschieden, ob und wie die Ausrüstung weitergeht. Die Speisung der Anzeiger mit Daten erfolgt erstmals über das neue Echtzeitinformationssystem, über das auch die Apps auf den Smartphones der Fahrgäste versorgt werden. Die Daten-Kommunikation der DFI-Light-Anzeiger läuft nicht über den Hochbahn-Betriebsfunk, sondern über das öffentliche Mobilfunknetz. Damit können sie noch schneller versorgt werden und belasten die begrenzten Ressourcen des Betriebsfunks nicht. Bei Defekten ist ein Austausch zudem deutlich einfacher: Ein Ersatzanzeiger kann in kurzer Zeit vorbereitet, getestet und installiert werden. Nicht zuletzt ist die neue Technologie deutlich kostengünstiger zu betreiben. Auch die Anschaffungs- und Installationskosten liegen weit unter denen der bisher aufgebauten LED-Anzeiger.

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