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Van Hool hat den ExquiCity mit einem Hybridelektroantrieb ausgestattet. Foto: Van Hool

Van Hool hat acht ExquiCity für das Febus-Angebot in Pau übergeben. Foto: Van Hool

Busfahren wie Gott in Frankreich: Die Franzosen haben nicht einfach nur einen Elektrobus, sondern gleich einen mit Brennstoffzellen-Antrieb. Und sie haben natürlich kein BRT-System, sondern ein bus à haut niveau de service. Nicht nur bei der Technik, auch beim Design und der Ausstattung darf es etwas mehr sein… Gleich acht ExquiCity 18 Fuel Cell in formschöner Anmutung einer Straßenbahn sind jetzt in der französischen Stadt Pau im Einsatz. Nach dreijähriger Planungs- und Vorbereitungszeit hat die französische Stadt Pau nun das weltweit erste mit Wasserstoff betriebene Schnellbussystem. Die acht Gelenkbusse bieten Platz für je 125 Fahrgäste, die mit einer Wasserstoff-Füllung eine Strecke von bis zu 300 Kilometern zurücklegen können – im Detail bedeutet das, dass die Fahrgäste nicht aussteigen, sondern die sechs Kilometer lange Strecke gleich 50 Mal fahren können, ohne den Bus an einer der 14 Haltestelle verlassen zu müssen. Fast 85 Prozent der Strecke verlaufen auf einer eigenen Fahrspur, an Kreuzungen haben die formschönen Silberlinge natürlich immer Vorrang. So werde man auch zu Zeiten des Berufsverkehrs oder Stau die Fahrzeit von 17 Minuten immer eingehalten, wie die Stadtväter in Pau versprechen. Erklärtes Ziel: Das als Febus bezeichnete Angebot soll attraktiv sein und zum Umsteigen bewegen. Um das möglich zu machen, haben viele Beteiligte an einem Strang gezogen: Die örtlichen Verkehrsbetriebe Société de Transport de l’Agglomération Paloise kooperierten mit Keolis, Van Hool mit Ballard Power Systems und Siemens. Die gelieferten ExquiCity-Fahrzeuge verfügen über einen Hybridelektroantrieb: Einerseits werden Wasserstoff und Sauerstoff über die Elektrolyse in Echtzeit in der Brennstoffzelle in Elektrizität umgewandelt und andererseits wird der Antrieb bei Bedarf über die Lithiumbatterien und Elektromotoren unterstützt. Selbst die beim Bremsen freigesetzte Energie wird wieder aufbereitet. Dank dieser „Null-Emissionen“-Technologie werden keine Treibhausgase oder luftverschmutzende Stoffe beim Betrieb freigesetzt. Das Fahrzeug gibt lediglich Wasserdampf ab. Ein weiterer Vorteil von Bussen mit Wasserstoffantrieb ist die schnelle Betankung – nur 10 Minuten seien nötig, wie Van Hool verspricht. Außerdem zeichnen sich Trambusse durch sehr viel Komfort, Sicherheit und eine optimale Informationsweitergabe an die Fahrgäste aus und ermöglichen einen schnellen Passagierfluss, wie die Belgier betonen. Der ExquiCity sei eine effiziente und preisgünstigere Alternative zu einer Straßenbahn, für die in Bezug auf Ausrüstung und Infrastruktur höhere Investitionen eingeplant werden müssen. Für Filip Van Hool, CEO von Van Hool, handelt es sich hier um eine aussagekräftige Entwicklung für das Unternehmen: „Van Hool freut sich darauf, seine umfassenden Erfahrungen mit Fahrzeugen mit Wasserstoffantrieb für das neue Trambus-System in Pau einsetzen zu können. Eine Herausforderung für die wir in Koningshooikt nur zu gerne mit voller Kraft arbeiten. Wir bringen die Erfahrung und das Selbstvertrauen mit, um dieses wichtige Projekt erfolgreich umsetzen zu können. Erstens konnte Van Hool bereits über 50 Fahrzeuge mit Wasserstoffantrieb verkaufen (32 in Europa und 21 in Nordamerika) und zweitens konnten wir in 13 europäischen Ländern und in Martinique rund 200 Trambusse einführen. Die einzigartige Kombination aus Trambus und Wasserstoffantrieb ist zweifelsohne ein neuer Meilenstein im modernen, umweltfreundlichen öffentlichen Verkehrssystem.“ François Bayrou, Präsident der Communauté d’agglomération Pau Béarn Pyrénées: „Die Agglomeratie Pau Béarn Pyrenees hat sich bewusst für einen innovativen Wasserstoffantrieb entschieden, der eine „Null-Emissionen“-Lösung ermöglicht, sodass ein alltägliches Transportmittel wie ein Bus sich zu einem umweltfreundlichen Projekt entwickelt, das gut ist für den Menschen.“ Dieses Bus-Projekt ist Teil einer proaktiven Politik im Bereich nachhaltige Mobilität, Schutz von Umwelt und der Lebensumgebung von Pau sowie dem Ballungsgebiet. Das Trambus-Projekt in Pau ist somit der Motor für eine neue Art der Mobilität im Dienst einer besseren, nachhaltigen Lebensqualität in der Stadt, der die ökonomische und wohnfreundliche Attraktivität zugutekommt. Das Projekt 3Emotion, in dessen Rahmen die Busse mit Wasserstoffantrieb geliefert werden, wird über den FCH JU unter Finanzhilfevereinbarung 633.174 und durch verschiedene lokale Behörden gefördert. (PM/Sr)

Der ExquiCity von Van Hool für die französische Stadt Pau. Foto: Van Hool

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