omnibus.news ist Mediapartner der Busworld, wie auch in Detroit zu sehen war… Foto: Schiavo
Detroit, einst die “Motor City” und das Herz der US-Automobilindustrie, kommt Dank der Organisatoren der Busworld-Ausstellungen zu neuem Ruhm: Vom 4. bis 6. Februar 2023 findet als Premiere in Detroit die erste Ausgabe der Busworld North America statt. Zusammen mit der American Bus Association haben die Belgier nun einen fünften Ableger gestartet. Neben Brüssel, Istanbul, Astana, Jakarta, Buenos Aires gehört nun auch die einst legendäre “Motor City” zu den Standorten, an denen sich die Buswelt trifft. Zumindest die, die in den USA aktiv ist.
Zum ersten Mal hat die Busworld in den USA die Türen zur Busworld North America in Detroit geöffnet. Foto: Schiavo
Auch für das Debüt in Amerika bleiben die Belgier ihrem Erfolgskonzept treu: Das Zeigen neuester Innovationen und Trends aus der Buswelt, Omnibusse zum Anfassen und ein bisschen Show. Ob mitunter global agierende Bushersteller oder lokale Sart-ups, die Ausstellungen der Busworld bieten allen Beteiligten vor Ort eine Plattform, um sich entsprechend auszutauschen. Zur ersten Busworld North America waren als Aussteller von Omnibussen beispielsweise ABC Companies, MCI, Daimler Buses, BYD, Prevost, und Temsa erschienen.
Prevost stellte den neuen Reisebus H3-45 aus. Foto: Busworld
Im Mittelpunkt des Interesses stand der neue Prevost Reisebus H3-45. Dank aerodynamischer Verbesserungen auf Kraftstoffeffizienz getrimmt (bis zu 12 % Ersparnis sollen möglich sein). Im wahrsten Sinne spannender ist aber die auf der Busworld North America kommunizierte Nachricht, dass die Kanadier für 2026 einen elektrischen Reisebus für den nordamerikanischen Markt planen. Die Batterien kommen aus Schweden, Prevost gehört seit 1995 als Tochter zur Volvo Group und kann so hausintern auf die in Schweden hergestellten Batterien zugreifen.
Motor Coach Industries (MCI) stellte in Detroit einen J4500 aus. Die J-Serie steht für die Reisebusmodelle, die es mittlerweile auch mit batterielektrischem Abtrieb gibt. Mit einem 544-kWh -Akkupaket (XALT-Zellen) wird nach Angaben von MCI eine Reichweite von über 200 Meilen (320 km) erreicht. Die Traditionsmarke aus Kanada erlebte Höhen und Tiefen, einst im Besitz von Greyhound übernahm Daimler 2012 einen Minderheitsanteil an MCI, um so Omnibusse in Nordamerika vermarkten zu können. 2015 wurde MCI durch New Flyer Industries übernommen.
Amerikanische Messebesucher gehen stilsicher am Tourrider mit Cowboyhut vorbei… Foto: Wagner
Mit dem neuen, speziell für den nordamerikanischen Markt entwickelten Tourrider will Mercedes-Benz auf dem amerikanischen Markt durchstarten. Der Tourrider wird als dreiachsiger Hochdecker mit einer Fahrzeuglänge von 13,72 Meter in den beiden Modellvarianten Tourrider Business und Tourrider Premium angeboten, beide Versionen wurden in Detroit ausgestellt. Die Business-Ausstattung ist der Reisebus für gehobene Ansprüche, so Daimler Buses, der Tourrider Premium erfülle als Luxus-Reisebus die Ansprüche an die First Class.
Van Hool ist in Amerika über ABC Companies vertreten – nicht nur mit Elektro-Reisebussen. Foto: Busworld
Über ABC Companies ist Van Hool auf dem amerikanischen Markt vertreten. Spannend: Nachdem der CX45E (in Europa auf der Busworld 2019 in Brüssel enthüllt) folgte mit dem TDX25E ein wieder zu 100 % batterieelektrisch angetriebener Reisebus, als Doppeldecker ganz großes Kino. Im vergangenen Jahr machte das Geschäft mit Elektrobussen 12 Prozent des Umsatzes bei ABC Companies aus. Und in diesem Jahr sollen es 21 Prozent werden!
Temsa zeigte in Detroit das Flaggschiff für Nordamerika, den TS45. Fotoi: Schiavo
Temsa aus der Türkei konnte in Amerika im Segment der Reisebusse nach eigenen Angaben bei Privatkunden den Marktanteil verdoppeln und liegt heute bei rund 20 Prozent. Ausgestellt wurde das Flaggschiff für Nordamerika, der TS45. Die TS45-Familie, die seit 2014 auf den Straßen der USA und Kanadas unterwegs ist, wurde im letzten Jahr um eine batterieelektrische Variante ergänzt. Temsa hat nach eigenen Angaben in Amerika 250 Fahrzeuge der TS45-Baureihe über einen stetig wachsenden Kundenstamm zulassen können.
BAY produziert in Amerika für den amerikanischen Markt. Foto: Schiavo
Die amerikanische Regierung will eine Summe von 7,5 Mrd. US-Dollar ausgeben, um in den nächsten Jahren rund 50.000 Diesel-betriebene Busse durch Elektrobusse zu ersetzen. Vor diesem Hintergrund ist das Engagement des chinesischen Busherstellers BYD in Kalifornien zu sehen, wo über 750 Mitarbeiter batterieelektrische Busse (Linien- und Reisebusse) bauen. Busse, die im Werk in Lancaster hergestellt werden. Man übertreffe die Buy-America-Standards und verwende mehr als 70 % US-Material, so BYD. In Detroit wurde ein K9M aus dem US-Portfolio von BYD gezeigt, der Platz für bis zu 22 Passagiere und zwei optionale ADA-konforme Rollstuhlplätze verfügt.
The show must go on – stilecht schmückte sich die Busworld in Amerika mit Cheerleadern. Foto: Wagner
Was wäre eine Busworld ohne ein entsprechendes Rahmenprogramm? Auf der Busworld in Kortrijk und Brüssel gehört belgisches Bier und Blasmusik (…laute Blasmusik) samt einer unterhaltsamen Showtruppe dazu. Beim Abendprogramm in Amerika, das nicht weniger gesellig ausfiel, wurden u.a. Cheerleader gesichtet.
Man darf gespannt sein, wie es in Detroit weitergeht. Es gibt einen Markt für Reisebusse in Amerika, der ist aber vergleichsweise klein und nach der Pandemie noch kleiner, denn viele Busunternehmer haben aufgegeben – bis zu 40% sei die branche geschrumpft, wie auf der Busworld Noorth America berichtet wurde.
Rund 1.000 Reisebusse werden jährlich in den USa geahndelt, vor der pandemie waren es knapp 2.000! Um so wichtiger ist die Busworld für die, die nach wie vor hier engagiert unterwegs sind. Die Kunden gelten als konservativ und bleiben ihrer Marke treu, hier kann Mercedes-Benz mit dem Markenimage und dem neuen Tourrider aber durchaus für sich punkten.
Das Team um Mieke Glorieux bleibt sich und der Idee der Busworld auch über die Grenzen hinaus treu. omnibus.news ist Mediapartner der Busworld und konnte im Rahmen dieser Partnerschaft auch auf Fotos der Busworld, Riccardo Schiavo (Italien/SustainableBus) und von Thorsten Wagner (Deutschland/Busblickpunkt) zurückgreifen – Dankeschön (Busworld/omnibus.news/Sr)
english text version – 1st Busworld North America
Detroit, once the “Motor City” and the heart of the US automotive industry, is coming to new glory thanks to the organisers of the Busworld exhibitions: from 4 to 6 February 2023, the first edition of Busworld North America will be held in Detroit as a premiere. Together with the American Bus Association, the Belgians have now launched a fifth offshoot. In addition to Brussels, Istanbul, Astana, Jakarta, Buenos Aires, the once legendary “Motor City” is now also among the locations where the bus world meets. At least the one that is active in the USA.
For the debut in America, the Belgians remain true to their successful concept: showing the latest innovations and trends from the bus world, buses to touch and a bit of show. Whether it’s globally active bus manufacturers or local sart-ups, the Busworld exhibitions offer all those involved on site a platform to exchange ideas accordingly. At the first Busworld North America, bus exhibitors included ABC Companies, MCI, Daimler Buses, BYD, Prevost and Temsa.
The focus of interest was the new Prevost H3-45 coach, trimmed for fuel efficiency thanks to aerodynamic improvements (up to 12 % savings are said to be possible). More exciting in the truest sense, however, was the news communicated at Busworld North America that the Canadians are planning an electric coach for the North American market in 2026. The batteries will come from Sweden; Prevost has been a subsidiary of the Volvo Group since 1995 and can thus access the batteries produced in Sweden in-house.
Motor Coach Industries (MCI) exhibited a J4500 in Detroit. The J-series stands for the coach models that are now also available with battery-electric drive. According to MCI, a range of over 200 miles (320 km) is achieved with a 544-kWh battery pack (XALT cells). The traditional Canadian brand has had its ups and downs; once owned by Greyhound, Daimler took a minority stake in MCI in 2012 so it could market buses in North America. In 2015, MCI was acquired by New Flyer Industries.
With the new Tourrider, developed especially for the North American market, Mercedes-Benz wants to take off in the American market. The Tourrider is offered as a three-axle high decker with a vehicle length of 13.72 metres in the two model variants Tourrider Business and Tourrider Premium, both versions were exhibited in Detroit. According to Daimler Buses, the Business version is the coach for upmarket requirements, while the Tourrider Premium, as a luxury coach, meets the demands of First Class.
Van Hool is represented on the American market by ABC Companies. Exciting: after the CX45E (unveiled in Europe at Busworld 2019 in Brussels), the TDX25E followed, again a 100 % battery-electric coach, as a double-decker quite big cinema. Last year, the electric bus business accounted for 12 per cent of ABC Companies’ turnover. And this year it is expected to reach 21 per cent!
According to its own figures, Temsa from Turkey was able to double its market share among private customers in the coach segment in America and now has a market share of about 20 percent. On display was the flagship for North America, the TS45. The TS45 family, which has been on the roads of the USA and Canada since 2014, was supplemented last year with a battery-electric variant. Temsa says it has been able to register 250 TS45-series vehicles in America through an ever-growing customer base.
The American government wants to spend a sum of 7.5 billion US dollars to replace about 50,000 diesel-powered buses with electric buses in the next few years. The commitment of the Chinese bus manufacturer BYD in California, where more than 750 employees build battery-electric buses (city buses and coaches), should be seen against this background. Buses manufactured at the Lancaster plant. They exceed Buy America standards and use more than 70 % US material, BYD says. In Detroit, a K9M from BYD’s US portfolio was shown, which has space for up to 22 passengers and two optional ADA-compliant wheelchair spaces.
What would a Busworld be without a corresponding supporting programme? At Busworld in Kortrijk and Brussels, Belgian beer and brass music (…loud brass music) along with an entertaining show troupe are part of it. Cheerleaders, among others, were spotted at the evening programme in America, which was no less convivial.It will be interesting to see how things develop in Detroit. There is a market for coaches in America, but it is comparatively small and even smaller after the pandemic, because many coach operators have given up – the industry has shrunk by up to 40%, as was reported at Busworld Noorth America.
Around 1,000 coaches are fined every year in the u.S., compared with just under 2,000 before the pandemic! Busworld is all the more important for those who are still committed to traveling here. Customers are considered conservative and remain loyal to their brand, but here Mercedes-Benz can certainly score points for itself with its brand image and the new Tourrider.
The team around Mieke Glorieux remains true to itself and the idea of Busworld even beyond the borders. omnibus.news is a media partner of Busworld and within the framework of this partnership was also able to make use of photos of Busworld, Riccardo Schiavo (Italy/SustainableBus) and of Thorsten Wagner (Germany/Busblickpunkt) – thank you (Busworld/omnibus.news/Sr)