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FlixBus will als Branchenprimus auch Vorreiter bei alternativen Antrieben auf der Langstrecke sein. Foto: FlixMobility

FlixBus setzt ein weiteres Zeichen für eine nachhaltige Mobilität der Zukunft und startet am 1. Juli seine ersten Biogas-Busse auf der Fernstrecke. Die Busse werden zwischen Amsterdam und Brüssel sowie Stockholm und Oslo eingesetzt. Das Fahrzeug in den Niederlanden/Belgien wird dabei mit komprimiertem Biogas (compressed natural gas, CNG) betrieben und von Iveco produziert, jenes in Skandinavien kommt von Scania und fährt mit verflüssigtem Biogas (liquified biogas, LBG). Für das Projekt arbeitet FlixBus mit den Gasanbietern OG (OrangeGas) und Gasum zusammen. André Schwämmlein, Mitgründer und CEO von FlixMobility: „Nach eineinhalb sehr herausfordernden Jahren steigt die Reiselust der Menschen nach und nach wieder an. Nachhaltiges Reisen liegt uns besonders am Herzen und wir wollen hier ein klares Zeichen setzen: Biogas ist eine der wichtigsten Technologien, um Reisen schon heute so umweltfreundlich wie möglich zu gestalten. Wir möchten Vorreiter bei alternativen Antrieben auf der Langstrecke sein.” Obwohl reguläre FlixBusse in vielen Ländern – wie etwa in Deutschland – bereits das klimafreundlichste Verkehrsmittel sind, bieten CNG- oder LBG-Antriebe eine große Chance, den CO2-Fußabdruck des gemeinsamen Reisens noch weiter zu reduzieren, zumal beide Technologien bereits für einen großen Teil der europäischen Fernbus-Strecken verfügbar sind. Weiterhin hat die Europäische Union kürzlich beschlossen, entlang der wichtigsten europäischen Straßennetze (TEN-T) Tankstellen für Erdgas zur Verfügung zu stellen. Durch das Testen alternativer Kraftstoffe in verschiedenen Projekten möchte FlixMobility nun ein Verständnis dafür bekommen, wie die Technologien von Buspartnern und Fahrgästen angenommen werden, aber auch betriebliche Einschränkungen, Vorteile und mögliche Auswirkungen auf die Betriebskosten evaluieren. FlixMobility realisiert das Projekt gemeinsam mit seinem Klimapartner – der NGO atmosfair –, um die Herkunft des Biogases zu verifizieren. Deren Berechnungen zeigen eine CO2-Reduktion von rund 75% im Vergleich zum Dieselbetrieb auf den Strecken zwischen Amsterdam und Brüssel sowie zwischen Stockholm und Oslo. Hersteller der Busse sind die europäischen Unternehmen Iveco und Scania. Auch deutsche Verbindungen wurden von FlixBus für den Betrieb von Biogas-Fernlinien in Betracht gezogen, beispielsweise die Strecke Marburg – Düsseldorf. Allerdings sprachen die politischen und regulatorischen Einschränkungen gegenüber Fernbussen in Deutschland gegen einen Einsatz. Die Voraussetzungen in Skandinavien oder den BeNeLux-Ländern erwiesen sich als deutlich moderner und unkomplizierter. So gilt für die besonders klimafreundlichen Fernbusse in Deutschland etwa eine höhere Mehrwertsteuer als für andere Verkehrsmittel. „Diese Diskriminierung ist nur in Deutschland zu finden, kein anderes europäisches Land geht diesen Weg. Für ökologische Fernbusfahrten gilt der volle Mehrwertsteuersatz, während für Fahrten mit Dieselloks eine geringere MwSt. anfällt – und für einen Flug von Berlin nach Prag gar keine. Solche Rahmenbedingungen führen Deutschland in der Umweltdebatte vor“, so Schwämmlein. Die neuen Biogas-Busse sind die neueste Ergänzung der nachhaltigen FlixBus-Flotte. Bereits seit 2018 führt FlixBus Pilotprojekte der weltweit ersten vollelektrischen Fernbusse in Deutschland, Frankreich und den USA durch. Ende 2019 gab das Unternehmen die Zusammenarbeit mit dem deutschen Technologieunternehmen Freudenberg und die Pläne zum Bau des ersten Wasserstoff-Fernbusses bekannt. Ein Bus, der zwischen London und Dortmund verkehrt, ist mit Solarpanelen ausgestattet, mit deren Hilfe auf dieser Strecke rund 7% Kraftstoff eingespart wird. Alle FlixTrain-Züge werden zudem mit 100% Ökostrom betrieben. Schwämmlein: „Gemeinsam mit unseren Bus-, Industrie- und NGO-Partnern wollen wir unsere CO2-Bilanz immer weiter verbessern und durch branchenübergreifende Partnerschaften einen transformativen Wandel im Mobilitätssektor vorantreiben. Besonders wichtig sind dabei politische und gesellschaftliche Aufmerksamkeit für das Thema Mobilitätswende, Investitionen und die richtigen politischen Anreize, um noch mehr alternative Kraftstoffe und Infrastruktur zu entwickeln.“ (FlixBus/IvecoBus/Scania/PM/Sr)

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