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SAFRA kündigt den Bau von 1.500 H2-Bussen an. Foto: SAFRA

Für den Bau der H2-Busse hat SAFRA eine Partnerschaft mit Symbio geschlossen. Foto: SAFRA

Die französische Société Albigeoise de Fabrication et de Réparation Automobile (kurz SAFRA) wurde 1955 gegründet, im Jahr 2019 erzielte die SAFRA-Gruppe einen Umsatz von 29 Millionen Euro und beschäftigte 245 Mitarbeiter, die verschiedenen Geschäftsbereiche verteilt sind. Die Sparte “Matériel de Transport Public” umfasst zwei Geschäftsbereiche: Neben dem bereich Renovation, der sich auf die Ausrüstung, Ausstattung, Renovierung und Wartung von Fahrzeugen des städtischen Nahverkehrs (Busse, Straßenbahnen, U-Bahnen und Triebwagen ) spezialisiert hat, entwirft, produziert und vermarktet SAFRA Constructeur elektrische Stadtbussen. Mit dem markanten Design der Businova-Reihe haben sich die Franzosen schnell einen Namen gemacht. Jetzt meldet SAFRA eine Partnerschaft mit Symbio an. Hinter Symbio verbirgt sich das zusammengelegte Brennstoffzellen-Geschäfts von Michelin und Faurecia. Faurecia bringt dafür „seine Expertise im Bereich der Wasserstoffmobilität und die Ergebnisse der Forschungs- und Entwicklungsarbeiten“ ein, die mit der französischen Atomenergiekommission (CEA) durchgeführt wurden. Michelin seinerseits liefert das Know-how seiner Tochtergesellschaft Symbio, die Wasserstoff-Brennstoffzellen-Kits sowie eine Reihe von Dienstleistungen und Konstruktions- und Produktionsaktivitäten anbietet. Das Joint-Venture startet mit einem Kapital von 140 Millionen Euro. So soll nicht nur die Entwicklung neuer Brennstoffzellen (u.a. für Nutzfahrzeuge) beschleunigt werden, sondern auch eine Serienproduktion gestartet werden. Ziel von Symbio ist es, bis zum Jahr 2030 einen Marktanteil von 25 Prozent zu erreichen und einen Umsatz von rund 1,5 Milliarden Euro zu erzielen. Vor diesem Hintergrund überrascht die jetzt angekündigte Partnerschaft mit SAFRA und die Ankündigung der Produktion von 1.500 Wasserstoffbussen nicht. Der französische Bushersteller und das BZ-Joint-Venture wollen die Fahrzeuge „mit einem optimierten Wasserstoffsystem und einem abgestimmten Serviceangebot ausstatten“. Erste gemeinsame Aktivitäten gab es schon, denn SAFRA hat für die Baureihe Businova H2 ein Brennstoffzellen-System von Symbio verbaut, derartige Busse sind bereits in mehreren Städten im Einsatz. Zum Jahresende wollen SAFRA und Symbio gestartet und erste Businova H2 ausgeliefert haben. Neu ist eine Plug-and-Play-Lösung, die „speziell für die Anforderungen dieses Marktsegments konzipiert ist“. Mit an Bord ist eine Brennstoffzelle mit 45 kW Ausgangsleistung, wie Symbio in diesem Zusammenhang mitteilt. Und auch SAFRA hat sich etwas Neues einfallen lassen, so sollen die neuen Businova H2 beim Verkehrsbetrieb theoretisch 24/7 eingesetzt werden können. Wartung und Service wären entsprechend optimiert worden. Der Businova H2 basiere auf der von SAFRA bereits vor zehn Jahren entwickelten und seitdem bewährten Basis. Unter Beibehaltung der gesamten Fahrzeugarchitektur (Fahrgastraum, Fahrgestell, Achse, mechanische Komponenten, Batterien, elektrische Architektur) hat SAFRA ein Wasserstoffsystem an den anfänglichen 250 kW starken elektrischen Antriebsstrang angepasst, der von einem 132 kWh Lithium-Ionen-Batteriepaket gespeist wird. Die von Symbio gelieferte 30 kW Brennstoffzelle mit einer Speicherkapazität von 30 kg Wasserstoff bei 350 bar ermöglicht eine Reichweite von über 350 km. Die Entwicklungen und Anpassungen an die neue Generation wären daher minimal, so dass der Businova H2 seine große Passagierkapazität beibehalte – genauso wie sein innovatives Design. Vincent Lemaire, Geschäftsführer von SAFRA, ist sichtlich stolz, dass das Unternehmen derzeit der einzige französische Hersteller, der Wasserstoffbusse anbiete. Mit der Erweiterung der Produktionskapazitäten sei man jetzt in der Lage, jährlich bis zu 150 Busse zu produzieren. In den nächsten Jahren soll die Fertigung entsprechend der Nachfrage ausgebaut werden, wie Vincent Lemaire anmerkt. Und auch das Jont-Venture Symbio will expandieren und hat mit dem Bau der Fabrik für BZ-Stacks in Saint-Fons begonnen. Hier sollen zunächst bis zu 60.000 Systeme pro Jahr produzieren werden. Nach entsprechendem Anlauf wolle man dann bis 2030 die jährliche Produktion auf bis zu 200.000 BZ-Stacks für die europäische und weltweite Automobilindustrie hochfahren. (Faurecia/Michelin/SAFRA/Symbio/PM/Sr)

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