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Omnibus-Neuzulassungen sind im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 34% rückläufig. Foto: KBA, Schreiber; Montage: omnibus.news

Das Kraftfahrtbundesamt hat die Neuzulassungen ausgezählt, für 2024 gibt es ein kleines Minus. Foto: DaimlerTruck, Schreiber; Grafik: omnibus.news

In Deutschland führt der eCitaro das Rankiung der Neuzulassungen 2024 an. Foto: BYD, Ebusco, Schreiber, VDL; Montage: omnibus.news

Man muss kein Mathematiker sein, um auf den ersten Blick zu erkennen, dass die Neuzulassungen der Omnibusse >3,5 t beim Kraftfahrtbundesamt im Januar 2025 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein dickes Minus aufweisen: 390 statt 592 Omnibusse, oder, so würden es Mathematiker benennen, ein Minus von 34 Prozent. Nun sind Analysten und Marktbeobachter gefragt, die Dank der monatlichen Registrierungsübersichten bzw. Zulassungen schnell saisonale Trends identifizieren und Nachfrageschwankungen erklären können.

Mitunter blicken die Mathematiker dafür auch einfach weiter zurück in der Statistik. Hier kann omnibus.news auch Zahlen liefern: Zum Jahresstart meldete das KBA für den Januar 2021 insgesamt 458 neue Omnibusse, 87 mit alternativen Antrieben samt 30 BEV-Bussen. Im Januar 2022 wurden 439 neue Omnibusse angemeldet, 150 davon mit alternativen Antrieben und davon 66 BEV-Einheiten. Im Januar 2024 steigerten sich die Neuzulassungen auf 592 Einheiten, 185 Omnibusse hatten einen alternativen Antrieb und 76 davon waren BEV-Busse.

Nach der Pandemie schienen die Zahlen zu steigen, doch die Neuzulassungen des Jahres 2024 mit einem Minus von 2 Prozent zeigten einen Stillstand. Von Januar 2024 bis Dezember 2024 wurden in Summe 5.382 Omnibusse nach der Zählart des KBA (berücksichtigt sind auch ausgebaute Transporter und Minibusse ab 3,5t) neu zugelassen. Als Kraftomnibus listet das KBA in der Kraftomnibusse (M2 oder M3) Fahrzeuge als Kfz, das nach der Bauart und Einrichtung zur Beförderung von mehr als neun Personen (einschl. Fahrzeugführer) und ihres Reisegepäcks bestimmt sind.

In der Statistik und Auswertung wird nach der zulässigen Gesamtmasse (bis 5 t = M2 und mehr als 5 t = M3), dem Aufbautyp (Ein- bzw. Doppeldecker und Gelenk- bzw. Niederflurbus), der Anzahl der Sitz- und/oder Stehplätze sowie weiteren Fahrzeugen mit besonderer Zweckbestimmung (wie bei M1 – Fahrzeugen, aber ohne “Rollstuhlgerecht”) differenziert. Aus den vielen gesammelten Daten erstellt die Behörde immer wieder Statistiken. Monat für Monat kann man die Zulassungen verfolgen und am Jahresende eine Bilanz ziehen. Und die variierte in den letzten Jahren: 6.474 waren es in 2021, 4.883 in 2022 und 5.492 in 2023.

Nun, mit Blick auf 2024, waren es in Summe 5.382 Neuzulassungen. Nach zwei Jahren des Wachstums wieder ein Rückgang – oder in dieser Größenordnung vielleicht auch nur eine Stagnation? Vom Einbruch in Folge der Pandemie 2020 hat sich der Omnibusmarkt in Deutschland noch nicht so richtig wieder erholt. Auch wenn Reisebusse wieder nachgefragt werden, an die Zahlen vor der Pandemie ragt dieses Segment noch lange nicht wieder heran. Nicht zuletzt die von der Bundesregierung unter Olaf Scholz gestrichene Förderung für Elektrobusse bremst das Geschäft mit (Elektro-)Omnibussen.

Wieso sind in Deutschland entgegen den Zahlen in den europäischen Nachbarländern die Neuzulassungen im Januar 2025 so rückläufig? Hat es mit der im Februar 2025 bevorstehenden Bundestagswahl und den Unsicherheiten mit Blick auf mögliche finanzielle Unterstützungen bzw. Förderungen zu tun? Interessant: Während die Summe aller Omnibus-Neuzulassungen einen negativen Start ins neue Jahr abbildet, bleibt die Zahl der neuen batterieelektrischen Omnibusse nahezu auf der Höhe des Vorjahres – mit 72 Einheiten im Januar 2025 zu 76 des Vorjahreszeitraumes. Es kommen 2025 immer noch viele Busse mit bereits zugesagter Förderung neu in die Flotten…

Die Zahl der neuen Omnibusse mit alternativen Antrieben geht im Januar 2025 von 185 auf 135 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurück. Unverändert sind die Neuzulassungen der Omnibusse mit Gas- und Wasserantrieb, hier meldet das KBA für den Januar 2024 und 2025 jeweils keine Neuzugänge. Die Zahl der Omnibusse in der Kategorie Hybrid fällt von 109 auf 22 zurück. Auch Omnibusse mit einer Brennstoffzelle und Wasserstoff als Energieträger gab es nach Angaben des KBA in beiden Monaten nicht. Dafür aber ein Plus im Segment der Plug-in-Hybride, in 2025 waren es 41 neue Einheiten zu 0 in 2024. (omnibus.news/KBA/Sr)

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