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ABS

Ein so genannter schlagfester Kunststoff, den viele Modellautoproduzenten als Rohstoff für ihre Miniaturen verwenden.

Abziehbild

Durchsichtige, in der Regel auf speziellem Papier aufgebrachte Trägerfolie, mit der Schriftzüge oder Logos für die Gestaltung von Modellbussen übertragen werden können. (s.a. Decals)

Airbrush

Airbrush ist ein Verfahren, Modellbus-Bausätze mit Farbe zu besprühen. Die Farbe wird mit Druckluft (Kompressor oder Druckluftdose) zu einem feinen Nebelstrahl zerstäubt und mit einer Spritzpistole auf den Modellbus aufgetragen. Man malt ohne direkten Kontakt mit dem zu bemalendem Medium und hinterlässt folglich weder Pinselstriche noch Rollenabdrücke.

Aufbewahren von Modellbussen

Das größte Problem beim Aufbewahren von Modellbussen ist Staub. Am besten sind die Modellbusse daher in Vitrinen geschützt. Geeignete Vitrinen findet man in fast jedem Möbelgeschäft, es gibt aber auch Anbieter, die sich eigens auf Vitrinen spezialisiert haben (Anzeigen finden sich in den einschlägigen Modellauto-Fachzeitschriften).

Kataloge für Bürobedarf haben vereinzelt schon eine interessante Auswahl an Vitrinen. Eine Alternative für eine große Anzahl von Modellbussen in kleinere Maßstab (z.B. H0) ist ein Papierschrank. Dessen niedrige Schubladen nehmen unzählige Modellbusse samt Verpackung sicher auf. Und das Aufbewahren der Verpackung stellt ein weiteres Problem dar, denn sie macht den Modellbus erst vollständig und steigert seinen Wert.

Nicht zu unterschätzen ist auch die Sonneneinstrahlung: Unter der Einwirkung von Wärme und UV-Licht können sich Abziehbilder lösen, Farben ausbleichen und Kunststoffteile verformen. Deshalb ist vor allem bei Plastikmodellen Vorsicht geboten! Auch das andere Extrem ist schädlich: Durch zu hohe Luftfeuchtigkeit kann sich an schlecht lackierten Stellen leicht Flugrost bilden, Modellbusse deshalb immer trocken aufbewahren und auch lagern! Nicht nur der Modellbus, auch die Verpackung wird es Ihnen danken.

Baugröße

Die Baugröße verdeutlicht das Maßstabsverhältnis, mit dem der Modellbus im Vergleich zum großen Vorbild verkleinert wurde.

Blister-Verpackung

Im Spielwarenbereich eine übliche Verpackungsart, um Modellbusse unter einem transparenten Folienteil, einer Kunststoffhaube (Beule, Ausbeulung, engl. Blister), auf einer bunt bedruckten Pappe zu verpacken.

Bodyshape

Ein Bodyshape beschreibt die Oberfläche der Karosserie eines Modellbusses. Dabei müssen die für den Omnibus typischen Linien und Radien im verkleinerten Maßstab so wiedergegeben werden, dass die Proportionen immer noch stimmig sind. Ganz entscheidend sind die Gravuren, Holme und auch Sicken, die bei einer exakten, maßstabsgerechten Verkleinerung ein ganz anderes Abbild ergeben würden.

CAD

Das Computer Aided Design (rechnerunterstütztes Konstruieren) nutzen Omnibushersteller wie Modellbusproduzenten gleichermaßen. Omnibushersteller können ihre digitalen Datensätze an Modellbusproduzenten von Computer an Computer übermitteln, sodass die Formen für die Karosserie direkt am Computer für die weiteren Produktionsschritte bearbeitet werden kann.

Decals

Englische Bezeichnung für Abziehbilder. Es kann sich dabei entweder um selbstklebende Bilder oder Nassschieber handeln.

die-cast

Sammelbegriff für Großserien-Modelle aus Zinkdruckguss. Das Metall ist eine Legierung aus Zink (quantitativ der größte Anteil), Magnesium und Aluminium, vereinzelt unter Zugabe von Kupfer. Sehr oft wird ein Metallgemisch von 99 Prozent Zink und einem Prozent Aluminium verwendet. In Frankreich wird der Begriff Zamac anstelle von die-cast verwendet. Das Metallgemisch schmilzt bei über 400 Grad und wird im flüssigen Zustand mit entsprechend hohem Druck in Stahlformen gedrückt. Die Formen für die einzelnen Bauteile bestehen aus hartem Stahl und sind sehr kostenintensiv. Deshalb ist eine Produktion von die-cast-Modellbussen nur bei hohen Stückzahlen rentabel. Aus dem gleichen Grund werden Kleinteile bei diesen Modellen in der Regel nicht aus Metall, sondern aus Plastik nachgebildet, damit die Produktionskosten nicht zu hoch werden.

Diorama

Ein Diorama ist eine perspektivische Darstellung, bei der ein perfekter räumlicher Eindruck entsteht. Modellbusse in Dioramen wirken oft eindrucksvoller als in der Vitrine.

Doppelentwicklung

Eine Doppelentwicklung ist nicht immer zur Freude von Modellbusfans, denn wenn ein und derselbe Modellbus von mehreren Anbietern und dann wohlmöglich noch im selben Maßstab  herausgebracht wird, wird die Vielfalt der Modellbusse nicht größer.

Erhaltungszustand

Um den Zustand eines Modellbusses zu beurteilen, wird seit langem eine einheitliche Bewertungsskala von Modellautos angewendet. Die wichtigsten fünf Stufen sind:

Mint & Boxed (MB): Das Modell ist originalverpackt (OVP) oder in ladenneuem Zustand, ohne Schäden an Lack und Kleinteilen, und die Originalverpackung ist vorhanden. Wert: 100%.

Mint (M): Das Modell ist ebenfalls in Top-Zustand, aber die Schachtel fehlt. Wert: 50-80%.

Near Mint (NM): Das Modell weist leichte Gebrauchsspuren auf, etwa Lackbeschädigungen (bis maximal 2% der eingefärbten Gesamtfläche), aber alle Teile sind vorhanden und unbeschädigt. Eventuell ist die Verchromung leicht angelaufen. Wert: 40-50%.

Slightly Chipped (SC): Auch größere, auffällige Bereiche der Lackierung sind zerkratzt (bis 5%), Beschädigungen bei Teilen der Beschriftung sind möglich. Das Modell ist komplett, selbst Kleinteile fehlen nicht. Wert: 25-40%.

Almost Trash: Teile fehlen, Plastikfenster sind zerbrochen oder Räder abgerissen. Solche Modelle können noch als Ersatzteillieferanten genutzt werden. Wert: 0-25%.

Ebenfalls gebräuchlich sind die Bezeichnungen Near Mint & Boxed (NMB), Very Slightly Chipped (VSC; zwischen NM und SC) oder Chipped (C).

Ersatzteile

Ersatzteile für Modellbusse bestellt man am besten direkt beim Händler, Hersteller oder beim Importeur.

Fälschungen

Auch das gibt’s in der Modellbus-Szene. Da seltene Modelle, vor allem beliebter Marken Tipp & CO und Günthermann, zu sehr hohen Preisen gehandelt werden, haben sich mittlerweile einige Betrüger darauf spezialisiert und lassen seltene Modellbusse in einer Kleinserie neu auflegen.

Fotoätzteile

Mit Fotoätztechnik hergestellte Kleinteile für Details wie Kühlergrill, Speichenräder, Türgriffe, Fensterrahmen oder Scheibenwischer. Die Teile werden zuerst in vergrößertem Maßstab gezeichnet. Anschließend wird die Vorlage verkleinert und fotografisch auf eine millimeterdünne Blechplatte aus Stahl, Messing oder Neusilber übertragen. Danach werden die Teile in einem Säurebad aus den Blechen herausgeätzt. Die Fotoätztechnik ermöglicht filigranere Details als die herkömmliche Gusstechnik, ist jedoch kostspielig und ist meistens auf Kleinserienmodelle beschränkt. Seit der Mitte der 90er-Jahre wenden aber auch immer mehr Produzenten von Modellbus-Großserien dieses Verfahren für Sammlermodelle an, um die Detailgenauigkeit zu erhöhen.

Friktionsantrieb

Ein Antrieb für einen Modellbus, der das durch ein Schwung- oder Reibrad oder ein Rückziehmotor angetrieben wird. Oft zu finden bei antiquarischen Blechmodellen und billigen China-Importmodellen.

Geschichte der Modellautos

Schon kurz nach den ersten Originalen tauchten auch die ersten Modellautos auf. In Deutschland produzierten etwa Märklin oder Bing kurz nach 1900 aufwendige Nachbildungen von Automobilen aus Blech. Diese Modelle – als Spielzeug für die Söhne wohlhabender Eltern gedacht – waren in größeren Maßstäben gehalten und verfügten über ein Federwerk oder einen Dampfmotor.

Nach dem ersten Weltkrieg wurden in ganz Europa große Blechmodelle mit vielfältigen Funktionen hergestellt. Berühmt wurden etwa die originalgetreuen Modelle, welche die französische Automobilfirma Citroën in den 20er-Jahren nach Vorbildern aus ihrem aktuellen Angebot anfertigen ließ. Oder die ab 1936 hergestellten Blechautos der Firma Schuco, die mit Funktionen wie Wendeautomatik am Tischrand (Wendelimousine), Aktivierung des Federwerks durch einen Lufthauch (Kommando-Auto) oder Viergang-Getriebe (Examico) ausgestattet waren.

Günstiger als die Blechautos waren Modellautos in kleineren Maßstäben aus Zinkdruckguss. Eine der ersten Firmen, die dieses Material benutzte, war in den 20er-Jahren der amerikanische Hersteller Tootsietoys. In den 30er-Jahren begann die Produktion von Zinkdruckguss-Modellen, die zur Modelleisenbahn der Spurweite 0 (Maßstab ca. 1/43) passten, unter anderem bei Solido (Frankreich, ab 1932), Dinky Toys (England/Frankreich, ab 1934) und Märklin (Deutschland, ab 1935). Nach dem zweiten Weltkrieg folgten die äußerst erfolgreichen britischen Firmen Matchbox (ab 1948) und Corgi (ab 1956).

In den 50er-Jahren hatten Modellautos aus Blech noch immer eine starke Marktposition. Die wichtigsten Herstellerländer waren Deutschland und in immer stärkeren Ausmaß Japan. Durch die steigenden Kosten der Blechproduktion, die mit viel lohnintensiver Handarbeit verbunden war, gerieten jedoch immer mehr Hersteller von Blechautos ab 1960 in eine Krise. Hinzu kam, dass die Nachfrage nach Blechmodellen mit vielen Spielfunktionen sank, da mit Autorennbahnen, Plastikbausätzen und später funkferngesteuerten Autos neue Konkurrenz aufgetaucht war. Manche Blechproduzenten versuchten sich an Funktionsmodellen im neuen Werkstoff Plastik, andere begannen mit der Herstellung von Zinkdruckguss-Modellen, und viele schlossen ihre Tore für immer.

In den 60er-Jahren beherrschten die Hersteller von Zinkdruckguss-Modellen im Maßstab 1/43 aus Großbritannien, Frankreich, Italien und Deutschland den Modellauto-Markt. Ihre Modelle wurden immer detaillierter und originalgetreuer: Corgi stellte ab 1956 Modelle mit Verglasung und Inneneinrichtung her, Solido führte die funktionstüchtige Federung und bewegliche Türen ein, und auch Tekno aus Dänemark und die italienischen Firmen Politoys und Mecury präsentierten äußerst aufwändige Modelle. In den 70er-Jahren wurden die Modellautos im Maßstab 1/43 wieder einfacher: Typgerechte Felgen auf Gummireifen wurden durch einteilige, auf Schnelllaufachsen angebrachte Plastikräder ersetzt. Dies erhöhte den Spielwert und half Kosten sparen, zumal auch viele Zinkdruckguss-Hersteller in der Rezession der 70er-Jahre in wirtschaftliche Probleme gerieten.

In den 70er-Jahren setzte aber auch – zuerst in Italien – ein Trend hin zu größeren Zinkdruckguss-Modellen ein: Firmen wie Bburago und Polistil präsentierten detailreiche und relativ preiswerte Modelle. Diese Modelle hatten zwar außer zu öffnenden Türen und Hauben kaum Spielfunktionen, erfüllten aber mit ihrer originalgetreuen Ausführung den anscheinend auch nach dem Ende des Blech-Zeitalters noch bestehenden Bedarf an hochwertigen Modellautos in größeren Maßstäben. Für solche Modelle interessierten sich auch immer mehr erwachsene Sammler.

In den 80er und vor allem den 90er-Jahren reagierte der Markt auf diese Entwicklung. Neue Direktversender und auf Modellautos spezialisierte Fachgeschäfte kamen den Bedürfnissen der erwachsenen Kundschaft entgegen, und immer mehr Hersteller boten Modelle mit geringem Spielwert, aber hoher Detailtreue an, die nicht mehr für einen Einsatz in Kinderzimmer und Sandkasten, sondern als Schmuckstück fürs Wohnzimmer gedacht waren. Mit der besseren Detaillierung stiegen aber auch die Preise, und zahlreiche Hersteller verlegten ihre Produktion aus Kostengründen in den Fernen Osten.

Hersteller

Modellbusse wurden und werden von Firmen aus aller Welt hergestellt. Die meisten Modelle entstehen heute in China, teilweise von Firmen aus Europa, Amerika und Australien, die aus Kostengründen im Fernen Osten produzieren, teilweise auch von chinesischen Firmen. Daneben gibt es aber nach wie vor auf der ganzen Welt Modellbus-Hersteller, die ihre Produkte in ihrem eigenen Land fertigen lassen.

Industriemodelle

Gerade zur Präsentationen neuer Baureihen lassen zahlreiche Omnibushersteller so genannte Industriemodelle auflegen. Diese Modellbusse haben oft eine spezielle Farbgebung und/oder Dekoration und werden für gewöhnlich nicht an den Fachhandel ausgeliefert. Die Omnibushersteller verteilen sie an Kunden und verkaufen sie aber auch zunehmend über den hauseigenen Werbemittel-Shop.

Kit

Englische Bezeichnung für einen Bausatz, meist aus Kunststoff oder Metall.

Kleinserienmodelle

Kleinserienmodelle sind Modelle, die sich ausschließlich an den Sammler wenden. Sie werden in kleiner Auflage von Hand gefertigt, in der Regel aus Resin oder Weißmetall. Mit Abstand am weitesten verbreitet bei Modellbussen der Kleinserie ist der Maßstab 1/43 und 1/50. Die ersten Kleinserienmodelle entstanden Anfang der 70er-Jahre in England, bald darauf folgten Hersteller aus Italien und Frankreich.

Limited Edition

Der Zusatz Limited Edition sagt aus, dass der Modellbus in einer begrenzten Stückzahl hergestellt wurde. Das ist aber nur dann glaubhaft, wenn es ein Zertifikat mit der konkreten Stückzahl (Auflage) gibt und die einzelnen Modellbusse dieser Limited Editon durchnummeriert sind.

Literatur

Über Modellbusse gibt es mehre Bücher und auch Fachzeitschriften, die immer wieder Beiträge publizieren. Die Auflistung der Bücher und Fachzeitschriften im Menü von omnibus.news bietet aber nur einen unvollständigen Überblick.

Maßstab

Als Maßstab bezeichnet man das Verhältnis zwischen einem Modell und der entsprechenden Größe in der Wirklichkeit. Beispiel: Eine Miniatur in 1/87 ist 87mal kleiner als das Original (1/1). Modellbusse in den Maßstäben kleiner als 1/87 werden heute meist nur als Zubehör zur Modelleisenbahn betrachtet. In Deutschland sind die Busmodelle im Maßstab 1/87 (passend zur Modellbahn mit der Spurweite H0) das größte Marktsegment, Marktführer ist hier die Firma Rietze Automodelle aus Altdorf. Modellbusse sind in diesem Maßstab im Durchschnitt etwa 13,5 Zentimeter lang. Zahlreiche Modellbusse sind in verschiedenen, eher kleineren Maßstäben zwischen 1/55 und 1/76 gehalten, doch steigt auch die Zahl von gut detaillierten Zinkdruckguss-Busmodellen in Maßstäben wie 1/64 (besonders beliebt in den USA), 1/72 und 1/76 (Modelle in dieser Baugröße passen zu den britischen Modelleisenbahnen der Spurweite 00 und sind deshalb vor allem in Großbritannien populär). Der weltweit am weitesten verbreitete Maßstab für Modellbusse ist aber 1/43 bzw. 1/50. Busmodelle dieser Baugröße passen zu der (in früheren Zeiten weit verbreiteten) Modelleisenbahn mit der Spurweite 0. Der Maßstab 1/35 wurde in den 70er- und 80er-Jahren bei englischen Herstellern und bei Werbemodellen der Firma Mercedes-Benz genutzt, während der Maßstab 1/32 – früher eine beliebte Modellbau-Größe – heute nur noch im Slotracing-Bereich und bei Modellen von landwirtschaftlichen Fahrzeugen von Bedeutung ist. Größere Modellbusse werden oft nur als Unikate gefertigt, Serienmodelle gibt in Form von Bausätzen, z.B. den Neoplan Cityliner von Revell im Maßstab 1/24.

Spur Z = Maßstab 1/220

Spur N = Maßstab 1/160

Spur TT = Maßstab 1/120

Spur HO = Maßstab 1/87

Spur 0 = Maßstab 1/45

Spur 1 = Maßstab 1/32

Nassschieber

Im Modellbaubereich kommen Decals als Nassschieber zum Einsatz, weil das Aufzeichnen oder Lackieren gerade bei kleineren Modellen nicht mit der Präzision möglich ist, die sich der Modellbauer vorstellt. Außerdem ist die Fläche, die gestaltet werden soll, oft auch gar nicht plan, was das Aufzeichnen oder Lackieren weiter erschwert. Mittlerweile haben sich mehrere Anbieter aus dem Internet darauf spezialisiert, für die Modellbauwelt Decals herzustellen. Ob Thermotransfer- oder Mikroprint-Druckverfahren, beide Arten ermöglichen auch kleinste Auflagen. Decalbögen für den heimischen Drucker sind heute auch schon verfügbar, sie haben aber den Nachteil, dass die Farbe Weiß nicht gedruckt werden kann. (s.a. Decals)

Pflege von Modellbussen

Verstaubte Busmodelle reinigt man am besten mit einem feinen und weichen Pinsel. Auf diese Weise werden Kleinteile und Aufkleber nicht beschädigt. Verschmutzte Busmodelle werden mit einem weichen Tuch wieder sauber, bei stärkeren Verschmutzungen kann man das Tuch ganz leicht anfeuchten, eventuell mit lauwarmem Seifenwasser. Schwer zugängliche Stellen erreicht man am besten mit Wattestäbchen. Auf jeden Fall sollte immer erst an einer Stelle getestet werden, ob der Modellbus alle Zutaten der Reinigung verträgt!

Polystyrol

Neben ABS (s.o.) ein Kunststoff, der in der Modellbusproduktion häufig als Rohstoff benutzt wird.

Replikat

Die Bezeichnung für den genauen Nachbau eines alten Modellbusses.

Resin (Resine)

Resin oder Resine ist ein Zweikomponenten-Kunstharz. So wird die Polyurethan-Giessmasse bezeichnet, die zur Herstellung von Kleinserienmodellen verwendet wird. Die Bauteile von Modellbussen aus Resin werden im Schleudergussverfahren produziert. Der Werkstoff erlaubt im Vergleich zu Metall die Herstellung von weniger teuren und komplexeren Formen. Die Formen, die aus weichem Gummi bestehen, werden aber stärker abgenützt und können deshalb nur für eine begrenzte Zahl von Abgüssen verwendet werden.

Sammeln

Modellbusse werden, grob geordnet, nach Motiven, Modellherstellern und/oder Maßstabsklassen gesammelt. Für Motiv- und Modellherstellerinteressierte ist der Maßstab zweitrangig, für andere Bussammler ist er die entscheidende Größe. Der Maßstabsbereich reicht von 1/220 bis 1/1.Der Maßstab 1/43 ist der internationale Sammlermaßstab. Die anderen hauptsächlich gesammelten Maßstäbe sind 1/160 (Spur N, Modelleisenbahn), 1/87 (HO) über 1/60/64, 1/50, 1/32 und bis 1/24 sowie 1/18 . In den Maßstabsklassen gibt es verschiedene Modellschwerpunkte. Zudem gibt es länderspezifische Vorlieben. HO-Modelle werden vor allem in Deutschland gesammelt. Die aktuelle Bandbreite reicht von mager ausgestatteten Miniaturen für rund 10 Euro, über die Einstiegsklasse (25 – 50 Euro) bis hin zu den teureren Kleinserienmodellen (ab 100 Euro). Neben diesen Modellen werden auch Miniaturen aus Blech (mit zum Teil „krummen“ Maßstäben) und RC-Modelle gesammelt. Alles kann, nichts muss! Beim Sammeln einer bestimmten Omnibus-Marke bevorzugt der Sammler nur Modellbusse eines Herstellers, z.B. Drögmöller, MAN, Mercedes-Benz, Neoplan oder Setra. Bleibt nur noch die Frage, ob man sich auf einen bestimmten Maßstab konzentriert, oder alles sammelt, was der Markt bietet. Einfacher ist das Sammeln der Modellbusse eines Herstellers von Modellbussen. Man hat in der Regel den totalen Überblick über die Neuheiten und das Gesamtprogramm, da man sich ja nur auf einen Hersteller konzentriert. Allerdings kann eine solche Herstellersammlung auch extrem groß werden. Wer z.B. Modelle der Firma Rietze sammelt, wird feststellen, dass es tausende Serien-, Werbe- und Sondermodelle gibt. Alle Busmodelle in einem Maßstab zu sammeln ist eine weitere Alternative.  Der Maßstab ist vielleicht eines der wichtigsten Kriterien für eine Modellbus-Sammlung. Denn der Liebhaber von Omnibussen schafft so gnadenlose Ordnung in seiner Sammlung. Ein weiterer Vorteil: Die Vergleichbarkeit der Miniatur-Größe. Oder man legt sich eine Typen-Sammlung an, auch das hat in Sammlerkreisen schon eine Tradition. Viele Omnibus-Fans beginnen ihr Hobby mit dem Omnibus, der sie als erstes befördert hat oder der ihr Lieblings-Omnibus war. Das Sammeln eines bestimmten Omnibustyps hat viele Vorteile: Wer sich klug auf ein Typ beschränkt, der muss trotzdem nicht auf Vielfalt verzichten. Beispiel Mercedes-Benz O 303: Vom kleinen bis zum großen Maßstab findet der Sammler ein riesiges Angebot. Das Salz in der Suppe einer Typenkollektion sind dabei natürlich die skurrilen Miniaturen aus Plastik, Gummi, Blech oder Holz. Auch hier bietet der Mercedes-Benz O 303 viel Sammelleidenschaft.  Auch das thematische Sammeln kann seine  Reiz haben: Klassiker sind die Sammlungen der so genannten Blaulicht-Fans. Sie beschäftigen sich je nach Geschmack nur mit Miniaturen aus dem Bereich Feuerwehr oder Polizei. Und auch hier gibt es unzählige Modellbusse. Das historisch orientierte Sammeln gibt einer Modellbus-Sammlung durch eine überschaubare Epoche den passenden Zuschnitt. Reisebusse aus den Sechzigern, technische Innovationen oder die deutschen Omnibusse der Wirtschaftswunderzeit liefern hier den Rahmen für das Sammeln. Einfach alles Sammeln, was einem gefällt. Hier ignoriert der Modellbus-Sammler die zuvor genannten Punkte und sammelt einfach alles, was gefällt, egal welcher Maßstab, Hersteller oder Typ. Es fehlt zwar ein wenig die Ordnung, aber dafür ist die Modellbus-Sammlung sehr vielseitig und abwechslungsreich.

Sammelserien

Sammelserien sind periodische, meist 14-täglich erscheinende Publikationen, die an Kiosken oder im Abonnement verkauft werden. Jeder Teil der Serie wird zusammen mit einem Sammelobjekt geliefert. Dieser Vertriebsweg hat mehrere Vorteile: Zunächst einmal handelt es sich dabei um eine Marketing-Strategie, die die Sammler dazu bringen soll, möglichst alle Teile der Serie zu erwerben. Damit ein Abonnement der ganzen Serie besonders attraktiv erscheint, gibt es deshalb meist auch zusätzliche exklusive Geschenke für Abonnenten. Außerdem können die Sammelobjekte zusammen mit einer Zeitschrift zu vergleichsweise günstigen Preisen verkauft werden, da sie unter die tieferen Mehrwertsteuersätze für Presseprodukte fallen: Offiziell wird nur die Zeitschrift verkauft, und das zusammen mit der Zeitschrift gelieferte Objekt gilt als „Geschenk“. Die erste Ausgabe einer solchen Sammelserie wird normalerweise zu einem Lockvogelpreis verkauft, die zweite Ausgabe ist schon etwas teurer, und ab der dritten Ausgabe muss der reguläre Preis bezahlt werden. Die ersten Sammelserien mit Modellautos erschienen Ende der 90er-Jahre und wurden besonders in Frankreich, Spanien und Italien rasch populär. In Nordeuropa und anderen Teilen der Welt sind Modellauto-Serien, die an Kiosken verkauft werden, aber eine Seltenheit geblieben. Die wichtigsten Anbieter von Sammelserien kommen denn auch aus Südwesteuropa: Altaya (in Spanien und Frankreich), Del Prado und Salvat (in Spanien), Atlas und Hachette (in Frankreich), De Agostini und Fabbri (in Italien). Normalerweise besteht eine Serie aus 30 bis 80 Modellen, es gab aber auch schon Serien mit mehr als 200 Modellen. Andererseits kann eine Serie auch bereits nach wenigen Ausgaben gestoppt werden, wenn sie sich nicht als erfolgreich erweist. Die wichtigsten Hersteller solcher Modelle sind Norev, Solido, Ixo und Universal Hobbies, und weitere Modelle für Sammelserien wurden unter anderem auch von Hongwell Cararama oder Starline Models produziert. In vielen Serien sind sowohl Modelle aus bekannten Formen wie auch neu entwickelte Modelle zu finden, letztere werden manchmal später auch ins reguläre Programm des Herstellers aufgenommen. Die Modelle aus den Sammelserien sind meist etwas weniger detailliert als die regulären Modelle des gleichen Herstellers (weniger Bedruckungen, Plastik- anstelle von Fotoätzteilen für Details wie Speichenräder oder Scheibenwischer, einfachere Bodenplatten), aber wegen ihres wesentlich günstigeren Preises können sie für Sammler trotzdem attraktiv sein.

Schleuderguss

Bauteile für Modellbusse aus Resin oder auch Weißmetall werden in Kautschukformen im Schleudergussverfahren produziert. Die Formen werden in einer Zentrifuge befestigt und das Material eingefüllt. Durch die Fliehkraft füllt sich die Form. Da eine Kautschukform einfacher und vor allem kostengünstiger als eine Stahlform herzustellen ist, verwenden viele Kleinserienhersteller für kleine Auflagen den Schleuderguss.

Spritzguss

Bei der Spritzgusstechnik werden die einzelnen Bauteile eines Modellbusses mithilfe von Stahlformen gefertigt. Die Profis sprechen dabei gar nicht vom Guss, sondern vom „abschießen“ einer Miniatur. Das Material wird in die Form geschossen wird und nicht langsam gegossen, was der Name eigentlich nahe legt.

Tampondruck

Tampondruck ist ein so genanntes indirektes Druckverfahren. Der gewünschte Aufdruck wird zunächst auf eine glatte Fläche geätzt. Die dabei entstehenden Vertiefungen werden mit Farbe befüllt. Nun kommt der Tampon ins Spiel. Dieser Stempel aus Kautschuk wird auf die geätzte Fläche gepresst, nimmt dabei die Farbe auf, hebt ab und überträgt die Farbe dann auf den Modellbus. Der Vorteil dieser Druckübertragung besteht darin, dass der Tampon flexibel und verformbar ist. Er passt sich an die Oberfläche des Modellbusses ideal an. Die Farbe wird damit fast hundertprozentig übertragen.

Tin plate

Die heute weltweit benutzte Bezeichnung für Blechspielzeug. Bedeutet eigentlich verzinntes Blech (Weißblech).

Vollmodell

Modellbusse, bei denen die Karosserie und die Inneneinrichtung auf nur einem Stück gefertigt sind, werden als Vollmodell bezeichnet.

Weißmetall

Modelle aus Weißmetall bestehen aus einer (von den Herstellern geheim gehaltenen) Legierung aus Zinn, Blei und Antimon. Die Gießformen zur Herstellung sind aus Hartgummi. Weißmetall-Modelle sind schwerer als Zinkdruckguss-Modelle und werden von Hand und in kleinen Serien hergestellt.

Werbemodelle

Modellbusse, die für einen Auftraggeber (Industrie oder Unternehmer) hergestellt wurden und in der Regel nicht im Fachhandel erhältlich sind. Häufig werden diese Modelle vom Hersteller des Originals als Werbeträger eingesetzt. (s.a. Industriemodelle)

Wertbestimmung eines Modellbusses

Aktuelle, bzw. Modelle aus den letzten Jahren, erzielen in der Regel keine großen Wertsteigerungen, da diese meist (noch) nicht alt oder selten genug sind. Es gibt aber auch Ausnahmen: So sind z.B. seltene Werbemodelle im Maßstab 1/87 sehr gefragt. Das gilt besonders für einige limitierte Miniaturen. Ist ein neuer Modellbus nach wenigen Tagen ausverkauft, war dementsprechend sehr begehrt. Den materiellen Wert von Modellbussen zu bestimmen ist nicht immer leicht und hängt von verschiedenen Faktoren ab: Wie groß ist die Nachfrage? Ist der Hersteller oder das Vorbild gerade „In“? Handelt es sich um eine Rarität? Bei aktuellen Miniaturen ist es daher fast unmöglich zu sagen, wie hoch dieser ist oder wie die zukünftige Wertendwicklung mal sein wird. Zumal jeder Sammler unterschiedlich viel Geld für ein gesuchtes Modell ausgeben würde. Ganz anders sieht die Sache bei vielen Modellbussen aus, die bis ca. 1980 hergestellt wurden sind. Diese haben teilweise schon beachtliche Wertsteigerungen erfahren. Gefragt sind auch Modellbussee aus Blech oder Kunststoff aus Deutschland und Japan sowie ältere, ungebaute und – wenn möglich – verschweißte Bausätze. Für Teilbereiche aus der Welt der Modellbusse existieren einige interessante Preisführer, z.B. die Modellautokataloge vom Alba-Verlag oder der “Neuer Gelber Katalog” (Wiking) vom Marktpreis-Verlag. Die Preisangaben in diesen Büchern geben eine wertvolle Hilfestellung, liegen aber oft am oberen Limit.

Zinkpest

Korrosion von Modellen aus Zinkdruckguss aufgrund von schlechter Qualität der verwendeten Metall-Legierung. Die Modelle bekommen Risse, Ausbrüche, in extremen Fällen zerfallen sie ganz. Zinkpest tritt meist bei Modellen auf, die vor 1970 entstanden sind. Später wurden durchweg bessere Metall-Legierungen verwendet. Ein Patentrezept zur Verhinderung von Zinkpest gibt es nicht. Es wird aber empfohlen, ältere Modelle vor dem Kauf genau auf Risse zu untersuchen sowie extreme Temperaturen und direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden.