
ALSA testet in Madrid den automatisiert nach Level 4-fahrenden e-Centro von Otokar. Foto: Otokar

Der 6,6 m lange bzw. kurze autonome e-Centro wird von einem Elektromotor mit einer Spitzenleistung von 200 Kilowatt und einem maximalen Drehmoment von 1.200 Newtonmetern angetrieben. Foto: Otokar
Am 11. November hat Otokar einen automatisiert fahrenden e-Centro in Madrid auf die Straße geschickt. Es ist das erste Mal, dass der automatisiert nach Level 4-fahrende e-Centro in Europa eingesetzt wird. Betrieben wird der kleine Stromer von Alsa, dem größten Busunternehmen des Landes. Alsa bietet den Dienst in Mercamadrid an, einem intelligenten und Vorzeige-Stadtteil der spanischen Metropole. Hier im Großmarktviertel wurde u.a. der erste virtuelle Großhandels-Online-Marktplatz in Spanien, der künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen einsetzt, ins Leben gerufen. Nun folgt ein automatisiert fahrender Elektrobus. Zur Premiere war entsprechend Prominenz erschienen, so nahm zusammen mit dem Bürgermeister von Madrid, José Luis Martínez-Almeida Navasqüés, eine große Delegation aller Beteiligten an einer Rundfahrt auf der ausgewiesenen Strecke teil.
Der automatisierte eCentro ist Teil des Projekts „Mobilities for EU“, das wiederum Teil der europäischen Strategie für nachhaltige, vernetzte und sichere Mobilität ist. Für den Einsatz wurde die verbaute Fahrtechnologie noch einmal von INSIA, einem von den spanischen Behörden autorisierten Prüfzentrum, getestet. Mit der anschließend erteilten Genehmigung ist nun der Einsatz des automatisiert fahrenden e-Centro auf kontrollierten öffentlichen Straßen im Rahmen überwachter Test- und Validierungsprogramme erlaubt, wie Otokar erklärt. Die gesamte Softwareentwicklung, die Tests und die Implementierung des autonomen e-Centro sei vollständig hausintern konzipiert worden, so Otokar. Der türkische Bushersteller betont, dass der automatisierte e-Centro zuvor umfassende Tests des TÜV Rheinland in Ungarn erfolgreich absolviert habe.
Innerhalb von 30 Tagen sei das Fahrzeug in 148 verschiedenen Szenarien getestet worden und habe über 600 autonome Fahrtests bestanden. Der 6,6 Meter lange, 2,18m breite und 2,9m hohe elektrische Minibus e-Centro wurde als modernisierte Batterievariante erstmals auf der flankierenden Ausstellung der VDV-Fachmesse ElekBu 2023 in Berlin vorgestellt. Der 6,6 m lange bzw. kurze autonome e-Centro wird von einem Elektromotor mit einer Spitzenleistung von 200 Kilowatt und einem maximalen Drehmoment von 1.200 Newtonmetern angetrieben. Die 110 kW speichernden Li-Ionen-NMC-Batterien des leichten Minibusses können in nur 1,5 Stunden vollständig aufgeladen werden und würden eine Reichweite von bis zu 200 km mit einer einzigen Ladung bieten, so das Versprechen des türkischen Busherstellers.
Und eine regenerative Bremsfunktion ermögliche zudem eine Energierückgewinnung von bis zu 25 Prozent beim Bremsen und Verzögern im Stadtverkehr. Der Midi-Elektrobus bietet allen Fahrgästen, einschließlich Menschen mit Mobilitätseinschränkungen oder auch Fahrgästen mit Kinderwagen, eine lokal emissionsfreie Fahrt. Auf der Busworld 2023 wurde erstmals eine teilautomatisierte Version des Busses auf dem Messegelände vorgeführt, die damals aber noch ein Prototyp war, wie Erdal Usta, Direktor der Otokar Commercial Vehicles Engineering Group, seinerzeit im Gespräch mit omnibus.news auf der Busworld erklärte. Der automatisierte e-Centro wurde dann auf der Busworld Türkiye 2024 offiziell vorgestellt. Jetzt ist der autonome e-Centro mit TÜV-Siegel startklar.(Otokar/omnibus.news/Sr)