
Die BMZ Gruppe hat für die BMZ Germany GmbH im Oktober 2025 einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt. Foto: BMZ Group
Die BMZ Gruppe hat für die BMZ Germany GmbH einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt. Das Amtsgericht hat diesem am heutigen Tag entsprochen und die vorläufige Eigenverwaltung angeordnet. Hintergrund bildet eine akute Liquiditätskrise und Sanierungsbedarf infolge des Verlustes eines Großkunden im Segment Energy Storage sowie daraus resultierenden Rechtsstreitigkeiten und Kostenbelastungen. Die BMZ Holding GmbH ist durch eine Patronatserklärung ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen und musste Folgeinsolvenz anmelden. Die BMZ Holding GmbH mit Hauptsitz in Karlstein am Main gilt als führender Hersteller von Lithium-Ionen-Akkus.
Auch Daimler Buses bzw. Mercedes-Benz ist Kunde, die neuen Batteriepakete namens NMC 4 für den Mercedes-Benz eCitaro kommen von BMZ Polen. Dieser Ableger sei von der Insolvenz nicht betroffen. Die übrigen, wesentlichen Gesellschaften im Kerngeschäft der Gruppe sind operativ gesund und nicht betroffen heißt es in der Pressemitteilung. Zur Sicherstellung der Liquidität und Fortführung des Geschäftsbetriebs ist eine Brückenfinanzierung und weitere Mittel für eine Neukapitalisierung aus dem Gesellschafterkreis vorgesehen. Bestehende Kundenbeziehungen werden aufrechterhalten. Das Management arbeitet an einem tragfähigen Sanierungsplan, der nach Abschluss des Insolvenzverfahrens umgesetzt werden soll.
Ziel ist die Ausgliederung des operativen Geschäftsbetriebs der BMZ Germany GmbH in eine neue Struktur. Die strategische Neuausrichtung im Zuge der Sanierung fokussiere sich auf die technologischen Kernkompetenzen, Kosteneinsparungen und gezielte Wachstumsinitiativen – insbesondere bei Batteriesystemen für industrielle Anwendungen und maßgeschneiderte
Energiespeicherlösungen. Die Nachfrage nach Kernprodukten sei stabil, der Markttrend zuleistungsstarken Batteriesystemen bleibt ungebrochen. BMZ verfüge nach eigenen Angaben über technologisches Know-how und setzt auf Innovation, Qualität und maßgeschneiderte Lösungen „Made in Europe“.
Wie es personell weitergeht, ist aktuell noch unklar. In der gesamten BMZ Gruppe sind mehr als 2.300 Menschen tätig. BMZ ist sich der Gesamtverantwortung gegenüber seinen Kunden, Lieferanten, Mitarbeitern und Finanzgläubigern voll bewusst und arbeitet mit Hochdruck an einem schnellstmöglichen Abschluss des Insolvenzverfahrens und einer Rückkehr zu einem stabilen Wachstumspfad. Diese Einschätzung wird bestätigt durch die initialen Entwürfe der Stellungnahmen beteiligter Berater, die BMZ nach der Neuausrichtung gut und zukunftsfest positioniert sehen. (BMZGroup/PM/Sr)