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MAN meldet zur Halbjahresbilanz für die Bussparte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Plus von 9 Prozent. Foto: MAN; Montage: omnibus.news

MAN Truck & Bus SE hat im ersten Halbjahr 2025 ein robustes Ergebnis erzielt. Es wurde besonders positiv beeinflusst durch ein starkes zweites Quartal 2025 – bedingt durch einen verbesserten Markt und umfangreiche frühzeitig eingeleitete Maßnahmen zur Kostensenkung. Die bereinigte Operative Rendite lag im zweiten Quartal bei 7,9% nach 4,6% im ersten Quartal 2025. Im gesamten ersten Halbjahr lag sie bei 6,4% – und damit 1,8 Prozentpunkte unter Vorjahr. Das bereinigte Operative Ergebnis lag im ersten Halbjahr bei 426 Mio € (1.HJ 2024: 581 Mio €) – wovon das Gros von 283 Mio € auf das zweite und 143 Mio € auf das erste Quartal entfielen. Der Umsatz lag mit rund 6,7 Mrd € im Halbjahr 6% unter Vorjahr.

Der Auftragseingang im ersten Halbjahr verbesserte sich mit 43% erheblich auf rund 52.500 Einheiten. Auch der Absatz von Elektrofahrzeugen stieg sprunghaft. MAN-CEO Alexander Vlaskamp: „Die Nachfrage nach unseren Fahrzeugen zieht mittlerweile wieder deutlich an. Das Auftragswachstum ist erfreulich, wenn auch insgesamt immer noch auf einem niedrigen Niveau. Unser Kernmarkt Deutschland liegt aktuell auf einem Niveau vergleichbar mit dem der Corona-Krise. Trotz aktuell deutlich geringerer Volumina stellt MAN einmal mehr eine deutlich verbesserte Robustheit unter Beweis. Ich bin stolz, auf das, was wir hier in den vergangenen Jahren erreicht haben!“ 

MAN-Finanzvorständin Inka Koljonen: „Angesichts der verschärften Wettbewerbssituation und einer anhaltenden Marktschwäche werden wir Kostenstruktur und Cashflow weiter optimieren, mit dem Ziel unsere Widerstandsfähigkeit nachhaltig zu erhöhen. Wir sind vorsichtig optimistisch, dass sich der positive Trend im Ergebnis und im Auftragseingang in der zweiten Jahreshälfte fortsetzen wird. Dennoch müssen wir uns noch wetterfester für die Zukunft machen.“ Die Zukunft ist eine spannende, im Portfolio von MAN punktet der Bus, insbesondere das Angebot an elektrischen Stadtbussen – MAN ist in diesem Segment in Deutschland auf Platz 2, europaweit ist MAN bei BEV-Bussen Marktführer. Im Detail: 3.231 Omnibusse wurden im ersten Halbjahr abgesetzt, im Vergleichzeitraum 2024 waren es 2.954.

Und: Der neue Elektro-Reisebus von MAN ist in der Zielkurve! Die Kurve, die vor der Zielgeraden liegt. Und diese ist in Sicht: Vom 4. bis 9. Oktober 2025 wird MAN der Weltöffentlichkeit auf der Busworld in Brüssel den ersten Elektro-Reisebus eines europäischen Herstellers präsentieren. Die Ansage an das Reich der Mitte ist klar: Auch MAN kann! Keine Frage die diesjährigen Busworld wird – wie schon jetzt ein Blick in das Ausstellerverzeichnis zeigt – ein Schaulaufen der Bushersteller aus China werden. Und die haben zahlreiche BEV- und FCEV-Premieren im Vorfeld angekündigt. Rechtzeitig hat der deutsche Bushersteller MAN, der sich unter dem Dach der Volkswagen AG befindet, einen BEV-Reisebus auf die Räder gestellt.

Der neue Lion’s Coach E wird auf der Busworld als Lion’s Coach 14 E gezeigt. Und ist im nächsten Jahr schon beim Kunden! Mit den entsprechenden Vorteilen eines Service-Netzwerkes und einem großen Konzern mit entsprechender Verantwortung dürfte der BEV-Reisebus sich gegen die wachsende Konkurrenz aus Fernost behaupten. 13,9m lang, 2,55m breit und 3,9m hoch – diese Maße sind, genau wie der Radstand (6.6m/1.4m und 22,25m Wendekreis) bekannt. Das sind die Werte vom Lion’s Coach L! Dieser stand Pate, um den BEV-Reisebus zu realisieren, wie Barbaros Oktay, der als Head of Bus die Leitung der Bereiche Entwicklung, Produktion und Vertrieb Bus bei MAN Truck & Bus verantwortet,im Gespräch mit omnibus.news erklärt.

Hier unterscheide sich der Reisebus mit Elektroantrieb nicht vom Diesel-Pendant. Auch nicht mit Blick auf die Fahrgäste: 61+1+1 Personen können an Bord kommen, für sie gibt es elf Kubikmeter Gepäckvolumen, maximal sind es 13 Kubikmeter (inklusive rund zwei Kubikmetern in den Gepäckablagen). Bei der Zahl der Fahrgastsitze gibt es – wie beim Gepäckvolumen) keinerlei Einschränkungen im Vergleich zum Dieselpendant. Der Unterschied steckt unter dem Blech, wie Oktay betont: Batterien und Elektromotor statt klassischer Verbrenner. MAN nutze den Motorraum für den Einbau der neuen Antriebstechnik, einzig die veränderte Gerippestruktur im Heckbereich, die für mehr Sicherheit der verbauten Batterien sorgen soll, unterscheide die beiden Reisebusse im Vergleich miteinander dann doch konstruktiv voneinander. Und wie sieht es mit dem Gewicht aus?

Auch hier ist der Head auf Bus sichtlich stolz auf sein Team: Selbst gewichtstechnisch würde sich beide Varianten in der Standardausführung, d.h. mit vier Batteriepaketen, nicht unterscheiden!  Der Lion’s Coach als Dreiachser kommt mit einem technisch zulässigen Gesamtgewicht von maximal 27,3 Tonnen auf die Straße. Wie dies bei den anderen Gefäßgrößen dieser Baureihe aussehen wird, die bis 2030 folgen sollen, hat Barbaros Oktay noch nicht verraten wollen. Dafür ließ er aber durchblicken, dass das Fahrzeug nicht die einzige spannende Entwicklung gerade sei… (MAN/omnibus.news/PM/Sr)

 

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