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Ab September sind erstmals zehn elektrobetriebene Wasserstoff-Busse von Rampini regulär im Einsatz. Foto: Wiener Linien/Simon Wöhrer

Die im italienischen Passignano sul Trasimeno auf die Räder gestellten H2-E-Midibusse können maximal 42 Fahrgäste auf ihren 8 Metern Länge (Breite 2,2 m, Höhe 3,25) befördern. Foto: Wiener Linien/Simon Wöhrer

Die E-H2-Busse der Wiener Linien haben einen Multifunktionsraum. Foto: Wiener Linien/Simon Wöhrer

FCEV oder BEV? Ein Vorteil des BEV-Antriebs in Kombination mit einem FCEV-Antrieb ist das Plus an Reichweite. Wiener Linien setzen ab September zehn FCEV-Midibusse von Rampini  mit Wasserstoff-E-Technologie ein, die die bisherigen Rampini E-Midibusse der Linien 2A und 3A in der Wiener Innenstadt ersetzen. Aufgrund des Plus an Reichweite ist keine Ladeinfrastruktur in der Innenstadt mehr notwendig und die Fahrzeugflotte für die beiden kann von zwölf auf zehn Busse reduziert werden.
Die in der Innenstadt installierte, kurze zweipolige Oberleitung, die den bislang eingesetzten Rampini E-Midibussen das Nachladen über einen konventionellen Dach-Pantographen ermöglichte, wird demontiert werden, wie die Wiener Linien erklärten. Neun Buslinien wurden bereits auf vollelektrischen Antrieb umgestellt. Insgesamt sind 50 zwölf Meter lange Mercedes-Benz eCitaro im Einsatz. Die neuen Rampini-Busse sind aktuell die einzigen 8-Meter-Brennstoffzellenbussen auf dem europäischen Markt.
Für den Antrieb verbaut Rampini einen elektrischen Zentralmotor mit 230 kW Leistung, außerdem eine Brennstoffzelle mit 30 kW Leistung. Die Traktionsbatterie hat 175 kWh. Die im italienischen Passignano sul Trasimeno auf die Räder gestellten H2-E-Midibusse können maximal 42 Fahrgäste auf ihren 8 Metern Länge (Breite 2,2 m, Höhe 3,25) befördern. 13 Sitzplätze sind verbaut, zusammen mit den 28 Stehplätzen und einen Multifunktionsraum für diese Gefäßgröße ausreichend, wie es vom Verkehrsbetrieb heißt.
Mit dem neuen Fahrzeugen der Hydron-Baureihe bleibe man sehr flexibel und könne problemlos auf etwaige Fahrplanänderungen reagieren, wie die Wiener Linien erklären. Die Brennstoffzelle erzeugt während der Fahrt kontinuierlich elektrische Energie, sodass der Bus dank der Range Extender-Technologie den ganzen Tag ohne Zwischenladen im Einsatz sein kann, wie Hersteller und Wiener Linien versichern. Der Wasserstoff wird in drei auf dem Dach montierten Typ-IV-Tanks mit einem Fassungsvermögen von jeweils 5 kg gespeichert.
Laut Rampini sei so eine Reichweite von mindestens 250 km (je nach Einsatzort und Art) problemlos darstellbar. Die Wiener Linien haben die neuen E-H2-Busse vorab intensiv getestet. Durch die neue Antriebstechnologie und die deutliche Leistungssteigerung sind die Wiener Linien künftig noch effizienter und klimaschonender unterwegs. Gleichzeitig werden die Synergien innerhalb des Wiener Stadtwerke Konzerns perfekt genutzt: Die Busse haben ihre Heimat auf dem Campus der Wiener Netze in Simmering.
Hier werden sie an einer Wasserstoff (H2)-Tankstelle und Ladestation der Wien Energie betankt und geladen. Getankt wird grüner Wasserstoff (H2), den die Wien Energie direkt vor Ort aus Ökostrom produziert. Caterina Rampini, Vizepräsidentin und CEO des italienischen Busherstellers, sagte bei der Übergabe: „Wir sind sehr stolz, nach der ersten Auslieferung reiner BEV-Busse im Jahr 2012 erneut Busse an die Wiener Linien auszuliefern.“ Wien hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2040 klimaneutral zu sein.
Darüber hinaus testen die Bus-Experten der Wiener Linien weiter intensiv verschiedenste Busmodelle mit Elektro- und Wasserstoffantrieb, um nach eigenen Angaben auch weiterhin Vorreiter bei der klimaneutralen Mobilität zu sein. Auch zehn H2-Busse des portugiesischen Herstellers CaetanoBus sind in Wien unterwegs. Und ein 700 bar-Wasserstoff-Bus von Hyundai, der bei der Reichweite sogar Dieselbusse übertreffen kann, ist in Wien zum Testen in Einsatz. Der Kauf der Ramoini-Busse wurde aus Mitteln der EU über das EBIN-Programm des Klimaschutzministeriums gefördert. (WienerLinien/Rampini/PM/Sr)
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