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SASA baut für die H2-Busse zwei Wasserstofftankstellen, eine in Bozen und eine in Meran. Foto: SASA

Die Landesregierung Südtirols hat eine Konvention zwischen Land, Gemeinde Bozen und SASA genehmigt, durch die fünf weitere H2-Busse über Pnrr-Gelder angekauft werden können. Diese wiederum werden von „NextGenerationEU“ (NGEU) flankiert, dem zeitlich befristeten Aufbau-Instrument der EU.

Der langfristige EU-Haushalt ist das größte Konjunkturpaket, das je aus dem EU-Haushalt finanziert wurde. Mit insgesamt 2,018 Billionen Euro zu jeweiligen Preisen soll Europa nach Corona wieder auf die Beine kommen. Es soll ein grüneres, stärker digital ausgerichtetes und krisenfesteres Europa werden.

Im Mai 2021 hat die Europäische Kommission den Piano Nazionale di Ripresa e Resilienza (PNRR) erhalten und im Juni hat die Europäische Kommission die Bewertung des PNRR Italiens positiv abgeschlossen, im Juli hat der Rat der Europäischen Union (Ecofin) den PNRR Italiens “Italia Domani” angenommen, wodurch die Inanspruchnahme von 191,5 Milliarden Euro an EU-Mitteln ermöglicht wird.

Über den Aufbaufonds Pnrr wurden Mittel für den Kauf von emissionsfreien Bussen mit Strom- oder Wasserstoffantrieb für die Fahrzeugflotte der öffentlichen Nahverkehrsdienste für Gemeinden mit mehr als 100.000 Bewohnern bereitgestellt, wie die Landesregierung Südtirols mitteilt.

Falls die Gemeinden den öffentlichen Nahverkehr nicht selbst betreiben, können die Gelder auch an Busbetreiber überschrieben werden. Die Gelder sind nun der Gemeinde Bozen zugewiesen worden. “Wir können somit 3,45 Millionen Euro in den Kauf von fünf neuen, mit Wasserstoff betriebenen Bussen für die Inhouse-Gesellschaft des Landes und der Gemeinden Bozen, Meran und Leifers sasa ankaufen”, zeigt sich Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider zufrieden.

Bereits nächstes Jahr sollen die neuen emissionsarmen Busse im Einzugsgebiet der SASA im Einsatz sein, kündigte Alfreider an. Die Landesregierung Südtiols hat am 28. März 2023 dafür die entsprechende Vereinbarung zwischen Land, Gemeinde Bozen und SASA zur Überschreibung von Geldern genehmigt.

In den kommenden Tagen soll die Vereinbarung ratifiziert werden. SASA hatte bereits im Herbst 2022 eine entsprechende Ausschreibung für den Ankauf von fünf H2-Bussen getätigt. Bis 2030 soll die gesamte SASA-Flotte modernisiert und zu einem großen Teil auf emmissionsfreie bzw. emmissionsarme Busse umgestellt werden.

Für die Dekarbonisierung seien drei Punkte wichtig, so die SASA: die Infrastruktur, Fahrzeuge und Effizienz. In diesem Sinne wurden zahlreiche Tests mit verschiedenen Fahrzeugen und Technologien vorgenommen. Einer Umfrage der Bruno-Kessler-Stiftung zufolge sind die Wasserstoffbusse bei Fahrgästen besonders beliebt.

60 Prozent der Befragten gaben an, Wasserstoff- und E-Busse gegenüber Dieselbussen zu bevorzugen, vor allem aufgrund der leisen Fahrgeräusche und des geringen Ruckelns. 65 Prozent der Befragten gaben an, dass sich dank der Wasserstoffbusse die Luftqualität in den Städten verbessern wird.

2021 wurden zwölf Wasserstoffbussen aus der Großserienfertigung in Dienst gestellt, zuvor wurden im Rahmen des EU-Projektes „Clean Hydrogen in European Cities“ – kurz CHIC – seit Ende 2013 fünf Wasserstoffbusse im Linienbetrieb erprobt. Der Ankauf der ersten H2-Busse erfolgte im Rahmen des EU-Projektes JIVE.

Nach dem Start mit Mercedes-Benz folgten H2-Busse von Solaris, die nächsten fünf liefert nun Caetano. Die H2-Busse liefert Industria Italiana Autobus (IIA), die Italiener erhielten den Zuschlag der Ausschreibung der SASA Bozen für die fünf 12-Meter-FCEV-Busse im Wert von 3 Millionen Euro. IIA wird die Fahrzeuge im Rahmen des im vergangenen Jahr mit Caetano-Toyota unterzeichneten Handelsvertrags liefern. (PABozen/EU/PM/Sr)

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