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Scania hat den Interlink überarbeitet, optisch fällt die Nähe zur neuen Citywide-Baureihe auf. Foto: Scania

Auch der Fahrerplatz wurde im Rahmen der Neuauflage überarbeitet. Foto: Scania

Der Fahrgastraum der Interlink-Baureihe wird in Länge und Ausstattung nach Kundenwunsch gefertigt. Foto: Scania

Der Interlink von Scania löste 2016 den OmniExpress ab, der sich bis dahin binnen zehn Jahren den Ruf als Multitalent – nicht nur in Deutschland – einen Namen gemacht hatte. Nun präsentieren die Schweden eine Neuauflage des Interlink. Fahrgestell und Aufbau sowie Fahrerbereich wurden überarbeitet, dazu verspricht Scania noch Kraftstoffeinsparungen von bis zu 8 Prozent. Eingespart wurde bei der Produktion, statt in Finnland kommt die Neuauflage jetzt aus Polen.

Beim Thema Multitalent ist sich die Baureihe treugeblieben, nach wie vor gibt es die große Flexibilität beim Interlink, beispielsweise bei der Innenraumgestaltung und Antriebssträngen. Jetzt kommen noch längere 2-achsige Fahrzeuge mit erhöhter Fahrgastkapazität dazu, außerdem kündigt Scania kürzere Gasbusse für die Baureihe an. Aber: Es wird nur noch der Interlink LD produziert, jetzt kommt er aus dem polnischen Werk, das auch den Citywide fertigt.

Vom modularen Baukastensystem mit den einstigen Varianten Low Decker (LD), Medium Decker (MD) und High Decker (HD) und den damit verbundenen unterschiedlichen Zulassungsklassen (LD Klasse II, MD Klasse II oder III, HD Klasse III) haben sich die Schweden vorerst verabschiedet, denn dieses Segment kann durch die Fahrzeuge von Higer und Irizar bedient werden, die über Scania vermarktet werden. Die Flexibilität bleibt bei der Länge  hier wären kurze Abstufungen von 10 Zentimetern bei den fahrzeugen mit zwei oder drei Achsen von elf bis 15 Meter frei wählbar, wie es heißt.

“Die breite Palette an kohlenstoffarmen Antrieben ist ebenfalls ein Teil der Flexibilität,” erklärte Karolina Wennerblom, Leiterin des Produktmanagements bei Scania Buses & Coaches. Im Angebot der Schweden sind Biodiesel (FAME), HVO, Biogas und Hybridoptionen – alle eint, dass sie die CO2-Emissionen deutlich reduzieren. Im Detail heißt das, dass antriebsseitig neben den Dieselmotoren mit 280-360 noch der Erdgasmotor (wahlweise gasförmiges CNG, Biomethan oder flüssiges LNG) mit 260 und 340 PS im Angebot ist.

Bei den Fahrerassistenzsystemen bietet u.a. Scania Zone die Möglichkeit, nun die Einhaltung von Geschwindigkeitsvorschriften in der Nähe von Schulen und anderswo zu garantieren. Mit der neuen Stopp/Start-Funktion und einem Tempomaten werden die angekündigten Einsparungen realisiert, was mit Blick auf die Reisebusse schon bekannt ist. Als Getriebeseitig bietet Scania das hauseigene, automatisierte 12-Gang-Opticruise-Getriebe und die 6-Gang-Automatik von ZF an.

Optisch fallen dem Kenner der Marke die größeren Seitenfenster auf, neue Leuchten im Heck und mitunter sogar auch die Ecken der Frontmaske, die einfacher ausgetauscht die Standzeiten in der Werkstatt reduzieren und mit verbesserten Reinigungsmöglichkeiten die Wirtschaftlichkeit verbessern, wie Scania mitteilt. Unter dem Blech haben die Schweden aber schon einmal gut vorgelegt: Mit der neuen Chassisgeneration ist auch die weiter entwickelte Elektronikarchitektur mit an Bord.

Ob damit auch eine batterieelektrische Variante des Interlink darstellbar ist? Keine Frage, die technische Basis ist, wie der Citywide zeigt, vorhanden. „Wir bieten viele Antriebs-Lösungen,” sagte Karolina Wennerblom. Einen Interlink-BEV erwähnte sie nicht, noch nicht möchte man meinen… Denn mittelfristig dürfte auch dieses Segment nach entsprechenden E-Antrieben verlangen. (Scania/PM/Sr)

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