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Die ASEAG in Aachen ist bunt und hat einen Linienbus entsprechend foliert – ein tolles Statement! Foto: ASEAG

Landauf und landab sieht man viel Leuchtendes in Regenbogenfarben. Rot, orange, gelb, grün, blau, indigo violett – mit diesen leuchtenden Farben ein Zeichen für Vielfalt zu setzen ist zweifelsohne eine gute Sache. So ist beispielsweise die ASEAG, der Mobildienstleister in Aachen, nun auch einen entsprechenden Gelenkbus dabei – passend foliert und mit dem Hashtag #ridewithpride am Heck. Auch so kann man ein Zeichen setzen, Respekt! Weil es eine gute Idee ist, die unterstützt werden muss, hat der in Aachen ansässige Spezialist für Modellfahrzeuge und -eisenbahnen den Mercedes-Benz Gelenkbus der Citaro-Baureihe als limitiertes Modell (es gibt nur 300 Stück) in 87-facher Verkleinerung für die hauseigne Serie “75 Jahre Modell Center Hünerbein” in Auftrag gegeben. So wird die Idee, die hinter dem omnipräsenten Regenbogen steht, auch im kleinen Maßstab kommuniziert.

Am 23.06.2021 hat die ASEAG ein bearbeitetes Bild von einem regenbogenfarbenen Gelenkbus in den sozialen Netzwerken gepostet. Zuerst war dies nur als Stellungnahme zur aktuellen Diskussion um beleuchtete Fußballstadien gedacht, doch die durchweg positive Resonanz war so gewaltig, dass man sich spontan zur Realisierung dieses Projektes mit einem echten Linienbus aus dem Fuhrpark entschloss. Seit dem Anfang Juni ist der Gelenkbus nun in Regenbogen-Vollwerbung als rollender Botschafter in Aachen zu sehen.

Flagge zeigten im wahrsten Sinne während der Fußball-Europameisterschaft viele Fans und mitunter auch Spieler, man denke nur an Manuel Neuer. Prompt sorgte die Regenbogen-Kapitänsbinde für Aufregung bei der UEFA, die eine Überprüfung des symbolträchtigen Kleidungsstücks anordnete. Wenn Fotos und Fernsehbilder zensiert werden, dann wundert es nicht, dass die UEFA auch hier eingreifen muss. Es dauerte einige Tage, dann war klar, dass die Regenbogenbinde “als Zeichen der Mannschaft für Vielfalt und damit für “good cause” bewertet wurde, wie der DFB als Entwarnung dann schnell via Twitter mitteilte.

Es geht aber nicht nur um Vielfalt, sondern auch gegen homofeindliche Einstellungen. Hier muss man sich solidarisch zeigen, nicht nur in der Welt des Fußballs. Auch wenn der Regenbogen, als das Symbol der LGBTQ-Bewegung, hier Einzug gehalten hat, es geht um mehr. Die UEFA war nicht erfreut über die Idee eines Münchner Stadtrats, der das Stadion in Regenbogenfarben strahlen lassen wollte und damit ein wirklich unübersehbares Zeichen gegen die homophobe Politik des ungarischen Regierungschefs Viktor Orban setzen wollte. Der Fußballverband entschied, dass das Münchner Stadion beim Spiel Deutschland gegen Ungarn nicht in Regenbogenfarben beleuchtet werden durfte. Ungarn empfand die Idee aus Münschen als politische Provokation. Und die UEFA musste sich die Kritik anhören, mit dem Verbot so der Diktatur in Ungarn zu helfen. Aber es geht im Fußball mitunter auch um Geld und volle Stadien. Ungarn hatte bekanntlich recht schnell dem Fußballverband zugesagt, Spiele im Land stattfinden zu lassen und auch eine hundertprozentige Auslastung des Budapester Stadions versprochen, obwohl die Coronalage damals noch völlig unübersichtlich war. (ASEAG/Hünerbein/UEFA/PM/Sr)

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