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Neben der Produktion von Batterie-betriebenen Nutzfahrzeugen will sich MAN verstärkt dem Thema Wasserstoff widmen, Liniebusse dazu gab und gibt es schon. Fotos: MAN, Montage: omnibus.news

Standortschließungen und Neuausrichtung, MAN Truck & Bus hat zumindest mit Blick auf die Technik einen Weg für sich entdeckt: Neben der Produktion von Batterie-betriebenen Nutzfahrzeugen will sich MAN verstärkt dem Thema Wasserstoff widmen. Bereits ab kommenden Jahr sollen erste Prototypen mit Wasserstoff-Antrieben getestet werden. MAN werde in diesem Zusammenhang zweigleisig fahren, so die Information aus München: Neben einer Brennstoffzelle werde man auch einen H2-Verbrennungsmotor testen. Die Rahmenbedingungen und technischen Details scheinen bereits geklärt: Während man bei der Brennstoffzelle (H2-Antrieb, Elektromotor und Batterie) mit einer Reichweite von 800 Kilometern plant, sei die zweite Variante ein Wasserstoffmotor als klassischer Verbrennungsmotor, der auf Basis der Knallgasreaktion mit Wasserstoff als Kraftstoff betrieben werde. MAN räumt in diesem Zusammenhang ein, dass es hierbei keine kohlenstoffhaltigen Schadstoffe, aber größere Konzentrationen an Stickoxiden als Ausstoß gebe. Der H2-Verbrennungsmotor sei eine Brückentechnologie hin zur Brennstoffzelle, der Dank der praxistauglichen Basistechnologie schnell darstellbar sei, so MAN. Erste Praxistests sowie Kundenfahrerprobungen sind für die Jahre 2023/24 geplant. „Wir nehmen unsere Verantwortung gegenüber Umwelt und Gesellschaft sehr ernst, sodass MAN Truck & Bus viel Energie für die Entwicklung alternativer Antriebe verwendet“, so Frederik Zohm, Vorstand für Forschung & Entwicklung. Zusätzlich zu den eigenen Aktivitäten teilt MAN mit, dass eine Kooperation mit Hochschulen geplant sei, konkret mit der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) sowie der Technischen Hochschule Nürnberg (THN). Im Fokus der Zusammenarbeit stehe die Forschung und Entwicklung im Bereich wasserstoffbasierter Fahrzeugantriebe. Die Partner werden ein gemeinsames Labor direkt auf dem Nürnberger Werksgelände von MAN betreiben. „Mit dem Wasserstoff-Campus legt das heutige MAN-Dieselmotorenwerk den Grundstein für seine erfolgreiche Transformation hin zu alternativen Antrieben“, heißt es dazu seitens MAN. „Wasserstoff kann dabei eine interessante Lösung sein, allerdings braucht es dann einen deutlichen Ausbau der Infrastruktur. Wir leisten gerne unseren Beitrag durch die Entwicklung der passenden Fahrzeuge – wie wir mit unserer Roadmap belegen“, so Frederik Zohm. Joachim Hornegger, Präsident der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), erklärt: „Unsere Gesellschaft braucht neue, nachhaltige Formen der Mobilität – nur wenn Wissenschaft und Industrie eng zusammenarbeiten, kann eine solche Verkehrswende gelingen.“ Niels Oberbeck, Präsident der TH Nürnberg, sagt: „Die Zusammenarbeit von MAN, FAU und TH Nürnberg ist der Idealtyp einer Kooperation entlang der gesamten Innovationskette, von der Grundlagenforschung über die anwendungsorientierte Forschung bis zum Transfer in die Praxis. Mit diesem Modell werden wir einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der bayerischen Wasserstoffstrategie und zum Gelingen des Technologiewandels in der Antriebstechnik leisten und so gemeinsam einen gesellschaftlichen Mehrwert erzeugen.“ Zumindest das ist schon geklärt, bleibt die Frage, was mit dem Standort Plauen passiert – diese Entscheidung steht immer noch aus. (MAN/PM/Schreiber)

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