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Andreas Haller, Vorstand Quantron AG und Muzaffer Arpacıoglu, stellvertretender Generaldirektor von Karsan Commercial Affairs. Foto: Schreiber

Niederflurig mit wandhängenden Sitzen im vorderen Bereich… Foto: Schreiber

…im hinteren Bereich Sitzplätze, die über zwei Stufen erreicht werden. Foto: Schreiber

Auf der Roadshow mit den elektrischen Mini- und Midibussen im Sommer diesen Jahres hatte Okan Baş, der Geschäftsführer von Karsan, angekündigt, zum Jahresende einen Vertriebspartner für Deutschland zu präsentieren. Als Partner für den Vertrieb und den After-Sales/Service habe man sich für die Quantron AG entschieden. Hinter dem jungen Start-Up steht mit Andreas Haller, der die Firma 2019 gegründet hat. Seine Vision: Den Weg für die E-Mobility zu ebnen. Entsprechende Erfahrung bringt Andreas Haller durchaus mit, er blickt als Spross in der fünften Generation der Haller Group auf stolze 137 Jahre Erfahrungen in der automobilen Welt zurück. Aus den Anfängen einer Lohnkutscherei ist Dank eines entsprechenden Pioniergeistes, wie Haller es nennt, ein florierendes Unternehmen in der Nutzfahrzeugbranche geworben, was jetzt mit der Quantron AG das Angebot erweitert und gebrauchte Lkw und Busse resourcenschonend zu rein elektrisch angetriebenen Nutzfahrzeugen umbaut. Jetzt kommen mit der Partnerschaft gleich zwei fabrikneue Elektrobusse ins Portfolio hinzu: Der Jest und Atak werden als Elektrobusse ab sofort deutschlandweit von der Quantron AG vertrieben. Andreas Haller hat die Nische erkannt, in dieser Gefäßgröße gäbe es keinen entsprechenden Angebote, Karsan habe ein Alleinstellungsmerkmal. Und die neu gegründete Firma mit Sitz in Augsburg der ideale Partner, so Andreas Haller anlässlich der Bekanntgabe im türkischen Bursa, denn europaweit könne man auf 700 Partnerwerkstätten zurückgreifen. Das partnerschaftliche Miteinander, das Karsan mit seinen Auftragsarbeiten und Lizenzfertigungen für Citroen, Fiat, Hyundai und Peugeot pflegt, wolle man nach Angaben von Haller auch für die eigenen Kunden der Elektrobusse Jest und Atak übernehmen. Sprich: Die Quantron AG unterstützt die Käufer schon bei der Antragsstellung für staatliche Fördermittel. Auch eine Bestandsanalyse sowie Schulungen und eine Installation der nötigen Ladeinfrastruktur werde man begleiten, so Haller. Besonders gut sind die Chancen des Atak Electric, der auf dem deutschen Markt keinen Gegenspieler hat. Die Ingenieure von Karsan haben zusammen mit denen der BMW Group innerhalb eines Jahres einen Elektrobus auf Basis der Atak-Baureihe auf die Räder gestellt. Bei den Bayern kauft Karsan auch die Energiequellen zu: Fünf Batteriepakete mit je 44 kWh und somit mit eine Gesamtkapazität von 220 kWh treiben den Atak Electric an. BMW setzt bei seinen Speichern auf Lithium-Ionen-Hochvoltbatterien, die im neuen türkischen Elektrobus bei normalen Wechselstrombetrieb binnen fünf Stunden und bei Einsatz einer Schnellladeeinheit in drei Stunden aufgeladen werden können. „Das reicht für 300 Kilometer“, so Okan Baş. Außerdem ist noch ein Rekuperationssystem mit an Bord, um Bremsenergie zurückgewinnen zu können. Dem Atak Electric gibt Karsan eine 4-jährige und 200.000 km lange Leistungsgarantie für die Batterien mit auf den Weg. Technisch hat Karsan einen Elektrobus im Angebot, der beispielsweise mit EBS, ABS, ASR, ESP technische Merkmale an Bord hat, die in Europa zum Standard gehören. Auch der Fahrerplatz mit Alcomat, Radio, Klimaanlage und einem Zigarettenanzünder (..kommt ja aus der Türkei, dieser Bus!) ist nichts Besonderes. Optisch springt die volldigitale 12,3-Zoll-Armaturentafel ins Auge. Hierzu merkte Baş an, dass diese in Kooperation mit dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen entstanden sei. Und BMW war auch wieder beteiligt, denn der türkische Elektrobus hat ein Keyless Go-System. Der Atak-Elektrobus ist mit zwei Sitzplatzvarianten erhältlich: Wahlweise gibt es 18 oder 21 Sitzplätze, jeweils plus vier Klappsitze im Bereich des Stehperrons. Insgesamt ist der Stromer für 52 Fahrgsäte zugelassen. Der vordere Bereich ist komplett niederflurig gehalten, zu den neun Sitzplätzen im Heck führen zwei Stufen. Für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste gibt es eine manuell zu betätigende Klapprampe, Rollstühle können entsprechend fixiert werden. Der 8.315 Millimeter lange und 2.430 Millimeter breite Atak Electric hat bei einem Radstand von 4.580 Millimetern einen Wendekreis von 6.312 Millimetern, was ihn nicht nur für historische Innenstädte qualifiziert. Im Bereich der letzten Meile und in Stadtquartieren wird er dies als Vorteil voll ausspielen können.

Die Armaturentafel hat Karsan in Kooperation mit dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen. Foto: Schreiber

Fünf Batteriepakete mit je 44 kWh und somit mit eine Gesamtkapazität von 220 kWh treiben den Atak Electric an. Foto: Schreiber

Ab sofort über Quantron in Deutschland zu haben: Der Karsan Atak electric. Foto: Schreiber

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