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Coventry Steel Caravans hat den Kino-Bus auf Bedford-Basis gebaut, Autocult hat ihn miniturisiert. Foto: Autocult

Getreu des Marken- und Firmennamens Autocult haben es sich das Team um Thomas Roschmann zum Ziel gemacht, längst vergessene Automobile, die über ihre außergewöhnliche Form oder ihre innovative Konstruktion auszeichnen, in Miniatur umzusetzen. Dabei geht es uns nicht nur um die Modellumsetzung, sondern auch um die jeweilige Geschichte und die Hintergrundinformationen, die man dem Sammler erzählen möchte. AutoCult erweckt damit längst vergessene Marken im Miniaturformat wieder zum Leben. Jetzt ist in einer limitierten Auflage von 333 Stück der Bedford SB3 Mobile Cinema  erschienen. Das staatliche Ministry of Technology hatte es sich in der Mitte der 1960er Jahre zur Aufgabe gemacht, das produzierende Gewerbe über neue Produktionstechniken und -alternativen sowie Kosteneinsparungen in der laufenden Fertigung zu informieren. Da die oberste Behörde es offenbar nicht für möglich hielt, die über die gesamte britische Insel verteilten Firmen in organisierten Meetings informieren zu können, beschloss das Ministerium, man werde eben selbst zu den Kunden fahren und mittels Filmen und Vorträgen die verantwortlichen Manager über die Neuheiten am Markt zu instruieren. Für diesen Zweck erteilte das Ministerium ab 1967 den Auftrag, sieben Promotion-Trucks zusammen mit Anhängern auf die Räder zu stellen. In den Genuss der staatlichen Aufgabe kam die Firma Coventry Steel Caravans (CSC) – ein Unternehmen, das sich in der Caravan-Szene mit seinen Camping-Anhängern einen wohlklingenden Namen gemacht hatte. Als Basis für die mobilen Kinowagen wurde der Unterbau des Omnibusses vom Typ Bedford SB 3 gewählt. Bei der Firma CSC wurden die serienmäßigen Bedford-Busse mit einem komplett neuen Aufbau versehen. Auf bis zu 24 Sitzplätzen konnten die Manager sich die Neuerungen der Wirtschaft auf einer Leinwand ansehen, die sich unmittelbar hinter am hinteren Ende der Kabine befand. Das filmische Equipment wurde von einer Plexiglaskuppel oberhalb des Fahrerhauses aus gesteuert. Im mitgeführten Anhänger konnten in Displays noch weitere Erkenntnisse über die Filme hinaus gewonnen werden. Die insgesamt sieben Bedford-Züge absolvierten von 1967 bis 1974 ihre Auftragstouren quer über die gesamte britische Insel. Das auftraggebende Ministerium trat dabei nur als Initiator auf, durchgeführt wurden die Fahrten und die Lehrstunden durch das Unternehmen PERA – Production Engineering Research Association. Der Bedford-Kino-Bus ist, wie alle Modelle von Autocult, bei ausgewählten Händlern erhältlich, hier gibt es eine Übersicht.

Bedford lieferte die rollende Basis für den ungewöhnlichen Kino-Buis. Foto: Autocult

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